World Press Photo Award verliehen
Ein verheerender Krieg in Europa, großes Leid in Afghanistan, zerstörte Natur und schwindende Gemeinschaft - die Gewinnerbilder des World Press Photo Award zeigen den Zustand unserer Welt, schonungslos und berührend.
Das Foto des Jahres: Bomben auf Frauen und Kinder
In der Serie "Schlacht um Mariupol" dokumentiert der ukrainische Fotojournalist Evgeniy Maloletka die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges. Dabei kommt er den Menschen und ihren persönlichen Schicksalen sehr nah. Hier wird Iryna Kalinina aus der beschossenen Geburtsklinik evakuiert. Ihr Baby - sie gab ihm den Namen Miron ("Frieden") - wird tot geboren, 30 Minuten später stirbt auch Iryna.
Bangen, Warten, Hoffen
Fotojournalist Evgeniy Maloletka zeigt nicht nur Tod und Verlust, sondern auch Räume des Bangens und Hoffens. In einem Schutzbunker in Mariupol harren Zhanna Goma (rechts) und ihre Nachbarn aus, während draußen der Krieg tobt.
Story des Jahres: Pure Verzweiflung in Afghanistan
Der dänische Fotograf Mads Nissen erinnert uns an das Schicksal der Menschen in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban. Hier zeigt Khalil Ahmad seine Narbe. Seine Eltern verkauften seine Niere, um ihre zehn Kinder zu ernähren. Doch Halil hat seitdem keine Lebensfreude mehr. Seit dem Zusammenbruch der Wirtschaft in Afghanistan ist der Organhandel dramatisch gestiegen.
Langzeitprojekt des Jahres: Wassermangel in Zentralasien
Die Armenierin Anush Babajanyan behandelt in ihren Bildern ein Thema, das außerhalb Zentralasiens wenig Aufmerksamkeit findet: die Folgen des Klimawandels und das Ringen um Wasser in der Region des ausgetrockneten Aralsees. Doch Babajanyan zeigt nicht nur den Überlebenskampf, sondern auch die Resilienz und den Einfallsreichtum der Menschen. Hier sind drei Frauen an einer heißen Quelle zu sehen.
Der Zusammenhalt schmilzt
Anush Babajanyan dokumentiert in ihrem Langzeitprojekt auch, wie vier asiatische Länder ohne Meereszugang - Tadschikistan, Kirgistan, Usbekistan und Kasachstan - um die Wasserverteilung in Zeiten der Klimakrise streiten. Das fragile Gleichgewicht und der Ausgleich zwischen den Ländern geraten immer mehr aus den Fugen.
Offenes Format des Jahres: Eine bedrohte Gemeinschaft
Die Menschen in Al Max, einem Stadtteil von Alexandria, haben über Generationen als Fischer am und mit dem Wasser gelebt. Nun werden sie umgesiedelt. Begründung: der steigende Meeresspiegel. Doch vor allem geht es dem Staat um Platz für neue Immobilien und Investitionen. Der Ägypter Mohamed Mahdy hat die starke Gemeinschaft von Al Max mit einer Website in Bild und Text porträtiert.