WWF warnt vor katastrophalem Artensterben
29. Dezember 2021Laut WWF umfasst die internationale Rote Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen mehr als 142.500 Arten. Davon gelten über 40.000 als bedroht. Das seien so viele wie noch nie, teilte die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland in Berlin mit und warnte vor einer "katastrophalen Zuspitzung" des weltweiten Artensterbens. Es drohe das "größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit".
Zu den Verlierern 2021 zählt der WWF beispielsweise den Dorsch. Der Bestand in der westlichen Ostsee sei zusammengebrochen und könne sich nach den schädlichen Auswirkungen jahrelanger Überfischung und der Klimaerwärmung nicht mehr erholen.
Auch andere in Deutschland heimische Arten wie den Grauen Kranich setzte er auf die Liste der Verlierer. Wegen der Klimakrise würden vermehrt Nistplätze trockenfallen. Der kleine Laubfrosch und andere Amphibien seien durch neue Siedlungen, Industriegebiete und Straßen bedroht, jede zweite heimische Amphibienart sei in ihrem Bestand gefährdet.
Zu den Verlierern gehört auch der Afrikanische Waldelefant. Der Bestand des in Zentral- und Westafrika lebenden Waldelefanten brach in den vergangenen 31 Jahren um 86 Prozent ein. Er gilt seit diesem Jahr offiziell als "vom Aussterben bedroht". Der kleinere Verwandte des Afrikanischen Elefanten spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Wälder und damit auch für den Klimaschutz.
Außerdem werden seit diesem Jahr ein Drittel aller Hai- und Rochenarten als bedroht eingestuft. Hauptgrund für den Rückgang sei auch hier die Überfischung.
Zu den Gewinnern 2021 zählen dagegen der Iberische und der Eurasische Luchs: In den vergangenen 18 Jahren habe sich die Population des Iberischen Luchses mehr als verzehnfacht, so der WWF. Es lebten nun mehr als 1000 dieser Tiere in ihrer Heimat Spanien und Portugal. In Deutschland hätten sich die Bestände des verwandten Eurasischen Luchses erholt. Hier sind nun rund 130 ausgewachsene und um die 60 Jungtiere heimisch.
Ebenfalls auf der Gewinnerliste stehe der Bartgeier, dessen Bestand in diesem Jahr im gesamten Alpenraum um 50 Jungvögel auf 300 Vögel anwuchs. Die hiesigen Bestände der Großtrappe stiegen auf 347 Tiere in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Sie seien damit auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren in Deutschland.
uh/fab (dpa, afp, epd)