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Yahoo-Chefin fürchtet Knast

12. September 2013

Die Kritik an den Internetkonzernen war einhellig, als Edward Snowden die NSA-Schnüffeleien publik machte. Nun spielte Yahoo-Chefin Marissa Mayer den Ball zurück: Die Alternative zur Zusammenarbeit wäre eine Haftstrafe.

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Marissa Mayer (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Yahoo hat nach Aussagen seiner Chefin keine andere Wahl, als mit US-Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. "Wenn Du Dich nicht fügst, ist es Landesverrat", sagte Mayer bei einer Veranstaltung des Branchendienstes "TechCrunch" in San Francisco. Anfragen der US-Regierung würden durch ein besonderes Geheimgericht genau geprüft. Wenn der Konzern das Verfahren verliere, müsse er den Anweisungen folgen.

Yahoo und seine Mitarbeiter dürften außerdem keinerlei Details über die Anweisungen des Geheimgerichts mitteilen: "Geheiminformationen preiszugeben ist Verrat, und man wird inhaftiert", so Mayer.

Kritik von Facebook

Internetkonzerne wie Yahoo, Google und Facebook waren angesichts der Enthüllungen über das NSA-Spähprogramm scharf kritisiert worden. Ihnen wird vorgeworfen, in großem Stil Nutzerdaten weitergegeben zu haben. Das bestreiten sie bis heute.

Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg übte auf der Konferenz deutliche Kritik an der US-Regierung. "Offen gesagt glaube ich, dass die Regierung es vergeigt hat", sagte er. Die Aussage, man spioniere keine Amerikaner aus, sei für ein weltweit tätiges Unternehmen wie Facebook mit Kunden in aller Welt nicht gerade hilfreich gewesen. "Das war echt übel."

Weitergabe von Daten?

Der amerikanische Geheimdienst NSA sorgt derweil für immer neue Schlagzeilen: Die britische Zeitung "The Guardian" veröffentlichte auf ihrer Internetseite eine Vereinbarung zwischen der NSA und dem israelischen Geheimdienst ISNU. Diese soll ihr vom US-Geheimdienstenthüller Edward Snowden zugespielt worden sein.

Aus dem Papier geht hervor, dass die NSA Millionen ausgespähter E-Mails, Telefonanrufe und Internetdaten ungefiltert an Israel weiterleiten. Ein NSA-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

det/rb (afp, dpa)