Yahoo-Datenklau viel größer als gedacht
4. Oktober 2017Nach der milliardenschweren Übernahme von Yahoo durch den US-Mobilfunkkonzern Verizon im Juni 2017 wurden das Ausmaß und die Umstände der Cyberattacke von 2013 noch einmal umfassend überprüft, unter anderem auch mit Hilfe von Kriminalexperten. Dabei habe sich herausgestellt, dass alle drei Milliarden Konten betroffen waren, teilte die Internetsparte von Verizon mit. Im Dezember vergangenen Jahres hatte Yahoo die Zahl der betroffenen Nutzer-Konten noch mit mehr als einer Milliarde angegeben.
Alle Nutzer würden per Email informiert, so Verizon. Die Hacker hätten jedoch keine Passwörter oder Daten zu Bankkonten oder Kreditkarten gestohlen. Zudem seien viele der drei Milliarden Nutzerkonten seien zwar eröffnet, aber nur kurz oder gar nicht genutzt worden. Das Unternehmen werde in der Sache jedoch weiterhin eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, hieß es.
Hackerangriff von Russland beauftragt?
Yahoo hatte im vergangenen Jahr erst einen Hackerangriff im Jahr 2014 eingeräumt, von dem 500 Millionen Nutzerkonten betroffen waren. Kurz darauf wurde die vorherige, größere Attacke von 2013 bekannt. Die Enthüllungen führten dazu, dass der Kaufpreis für Yahoo um 350 Millionen Dollar gesenkt wurde. Verizon zahlte immer noch knapp 4,5 Milliarden Dollar.
Die US-Behörden gehen davon aus, dass russische Geheimagenten zwei Hacker beauftragten, zwischen 2014 und 2016 Angriffe auf Yahoo zu starten. Bei einem der Hacker soll es sich um den 22-jährigen Kasachen Karim Baratow handeln, der inzwischen in Kanada verhaftet wurde.
ww/ml (afp, rtr)