Yahoo ist wieder in der Spur
29. Januar 2013Der seit Jahren schwächelnde Internet-Konzern Yahoo aus Kalifornien ist wieder in die Gewinnzone vorgestoßen. 2012 stieg der bereinigte Umsatz auf 4,47 Milliarden Dollar, das ist ein Plus von zwei Prozent. Der Gewinn im abgelaufenen Kalender vervierfachte sich sogar . Das ist dem Verkauf der Anteile am chinesischen Internethandelskonzern Alibaba zu verdanken, der 2,8 Milliarden Dollar in die Konzernkasse spülte.
Die Zahlen für das vierte Quartal weisen ebenfalls ein Umsatzplus von zwei Prozent aus, allerdings ist der Gewinn in dieser Zeitspanne nicht gestiegen, sondern gesunken: Von 296 Millionen auf 275 Millionen US-Dollar. Verantwortlich dafür waren die Kosten, die durch den Rückzug aus dem Südkorea-Geschäft entstanden waren. Das Ergebnis ist dennoch besser, als Analysten zuvor erwartet hatten.
"Ich bin sehr stolz auf das von unserer Mannschaft Erreichte", sagte die Yahoo-Vorstandsvorsitzende Marissa Mayer im kalifornischen Sunnyvale, dem Sitz des Internet-Urgesteins Yahoo. Der Konzern hatte sie im vergangenen Jahr vom Konkurrenten Google abgeworben. Die Zahlen für das vierte Quartal 2012 waren die ersten, die die 37-Jährige vollständig selbst zu verantworten hat.
Von den Börsen honoriert
Im abgelaufenen Jahr hatte Yahoo seinen Personalbestand abgebaut. Zurzeit arbeiten 14.100 Menschen für den Konzern, das ist ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch wolle sie weiterhin "Talente anheuern", so Mayer. Im kommenden Jahr werde, sagte Yahoo-Finanzchef Ken Goldman am Montag, die "aktuelle Investitionsphase" den Gewinn des Konzerns schmälern. Die Märkte honorierten die Konzernzahlen und die Geschäftsprognose für 2013 jedenfalls mit einem Kursanstieg – Yahoo-Papiere legten um bis zu vier Prozent zu.
Ein Gerichtsurteil aus Mexiko könnte die Konzernbilanz dieses Jahres aber nachhaltig verhageln: Im Streit um ein Branchenverzeichnis war Yahoo in einem Prozess unterlegen und zur Zahlung von 2,7 Milliarden Dollar verurteilt worden. Die Kalifornier haben dagegen Einspruch eingelegt und zeigen sich zuversichtlich, dass das Urteil revidiert wird. Jedenfalls haben sie keine Mittel für die Zahlung der Buße zurückgestellt.
dk/qu (dpa/afp/rtr)