1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Yellen möchte höhere Schuldenobergrenze

24. Juli 2021

Die US-Finanzministerin warnt den Kongress vor der Notwendigkeit "außergewöhnlicher Maßnahmen", um einen möglicherweise katastrophalen Zahlungsausfall abzuwenden. Denn das Limit ist bald ausgereizt.

https://p.dw.com/p/3xxpa
USA I Janet Yellen
Für die Finanzen der USA zuständig: Janet Yellen (74)Bild: Greg Nash/CNP/picture alliance

Janet Yellen hat an den Kongress der Vereinigten Staaten appelliert, rasch eine neue Schuldenobergrenze festzulegen. Falls die Regierung in Washington ihre Schulden nicht mehr bedienen könne, drohe der Wirtschaft und der Lebensgrundlage der Amerikaner "nicht wieder gutzumachender Schaden", warnte die US-Finanzministerin. 

Bereits am 30. Juli werde ihr Ministerium den Verkauf von Wertpapieren der Bundesstaats- und Kommunalverwaltungsserie (SLGS) einstellen müssen, erklärte Yellen in einem Brief an führende Abgeordnete der Demokraten und Republikaner. Sollte der Kongress bis zum 2. August die Schuldenobergrenze nicht ausgesetzt oder erhöht haben, müsse das Finanzministerium dann damit beginnen, "bestimmte zusätzliche außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen". Ansonsten könnten die USA ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Allein am 1. Oktober stünden gesetzlich verankerte Zahlungen von 150 Milliarden Dollar an, erläuterte die frühere Präsidentin der Zentralbank Fed.

Neuer "Government Shutdown" droht

Mit Überbrückungsmaßnahmen könnte Yellen nur für kurze Zeit einen "Government Shutdown" abwenden, bei dem viele Bundesbehörden aus Geldmangel den Betrieb einstellen müssten. Dies passierte im vergangenen Jahrzehnt drei Mal, zuletzt um die Jahreswende 2018/19.

USA - Kapitol
Im Kongress ist erneut ein Streit über die Schuldenobergrenze entbranntBild: picture-alliance/AA/Y. Ozturk

Das unabhängige Haushaltsamt des Kongresses (CBO) schätzt, dass der US-Regierung ohne neue Schuldenobergrenze "höchstwahrscheinlich im Oktober oder November das Geld ausginge. Ohne Einigung wird die Obergrenze im August auf den Wert von 2019 zurückfallen: 22 Billionen Dollar - plus die seither angehäuften Schulden von rund 6,5 Billionen. Die neue Obergrenze läge daher bei etwa 28,5 Billionen Dollar.

In der Vergangenheit haben sich Republikaner und Demokraten stets auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze verständigt - wenn auch oft nach viel Zittern und etlichen Verhandlungsrunden. Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden kontrollieren zwar das Repräsentantenhaus, im Senat sind sie allerdings auf die Unterstützung von Republikanern angewiesen.

wa/bru (dpa, rtr)