Zahl ausländischer Pflegekräfte legt kräftig zu
4. Juni 2018Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor, die der "Passauer Neuen Presse" vorliegt. 2017 waren demnach 128.000 Pflegerinnen und Pfleger aus dem Ausland sozialversicherungspflichtig in der Kranken- und Altenpflege angestellt. Hinzu kamen knapp 6000 geringfügig Beschäftigte.
Die meisten kommen aus der EU
Im Jahr 2013 hatte die Zahl noch bei 74.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 5300 geringfügig Beschäftigten gelegen. Demnach stammt die Hälfte der ausländischen Pflegekräfte (66.000) aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat. 18.000 Pflegerinnen und Pfleger kommen aus Balkan-Ländern, knapp 7000 aus osteuropäischen Drittstaaten. 3500 Pflegerinnen und Pfleger kommen aus Asylherkunftsländern.
AfD-Gesundheitspolitiker Stephan Brandner beklagte in diesem Zusammenhang Barrieren für ausländische Pflegekräfte. "Wenn ausländische Pfleger nach Deutschland kommen möchten, dann sollten keine unnötigen Barrieren geschaffen und ihr Engagement unterstützt werden", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Es sei unbefriedigend, dass viele hiesige Unternehmen keine ausländischen Fachkräfte einstellen könnten, weil sie immer wieder an bürokratischen Hürden wie etwa Visabestimmungen scheiterten.
Auch auf einheimische Kräfte setzen
Zugleich warnte Brandner davor, ganz auf ausländisches Personal zu setzen, denn dadurch könne ein Fachkräftemangel in den Herkunftsregionen ausgelöst werden, was neue Fluchtursachen schaffe. Durch bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung müsse primär versucht werden, die Stellen in Krankenhäusern und Altenheimen mit Fachkräften aus Deutschland zu besetzen.
haz/djo (dpa, kna)