Flüchtlingsboot mit Fähre kollidiert
20. September 2015Vor der türkischen Küste ist ein Schlauchboot mit 46 Flüchtlingen an Bord mit einer Fähre zusammengestoßen. Nach Angaben der türkischen Küstenwache ertranken mindestens 13 Menschen, weitere 13 wurden vermisst. Unter den Toten sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Dogan vier Kinder. 20 weitere Insassen des Bootes, das zur griechischen Insel Lesbos unterwegs war, wurden gerettet.
Kurz vor dem Unglück war bereits ein Boot mit vermutlich ebenfalls 46 Flüchtlingen an Bord kurz vor Lesbos in Schwierigkeiten geraten und gesunken. Nach Angaben der griechischen Küstenwache konnten 20 Menschen gerettet werden, die restlichen werden vermisst. Ein litauischer Hubschrauber der Frontex-Patrouille der EU habe die Menschen im Morgengrauen in den Fluten entdeckt.
Erst am Samstag war bei einem Bootsunglück in der Region ein fünf Jahre altes Kind aus Syrien ertrunken. Zudem werden noch mindestens 26 weitere Insassen seines gesunkenen Boots vermisst, elf Menschen konnten gerettet werden.
Hunderte Menschen vor der türkischen Küste ertrunken
Seit Monaten versucht eine wachsende Zahl an Flüchtlingen, von der Türkei und von Libyen aus mit dem Boot auf eine der griechischen oder italienischen Inseln überzusetzen. Viele von ihnen erleiden Schiffbruch. Allein am Samstag waren vor der libyschen Küste mehr als 4500 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer geborgen worden. Die Menschen seien von zivilen Schiffen sowie Polizei- und Militärschiffen aus 20 Booten gerettet worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Auch ein Marineschiff der Bundeswehr war beteiligt.
Nach Angaben des türkischen Vize-Ministerpräsidenten Numan Kurtulmus vom Freitag sind seit Jahresbeginn mehr als 270 Flüchtlinge vor der türkischen Küste ertrunken, mehr als 53.000 weitere wurden von der türkischen Küstenwache gerettet.
Ba/uh (afp/rtr/ap)