Zahlreiche Tote durch Taifun in Japan
13. Oktober 2019Selbst ankernde Schiffe im Hafen von Tokio wurden von dem Wirbelsturm nicht verschont. So starb bei dem Untergang eines Frachtschiffes aus Panama in der Bucht von Tokio ein Besatzungsmitglied, sieben werden noch vermisst.
Insgesamt registrierten die Behörden 48 Erdrutsche. Rund 376.000 Haushalte seien ohne Strom und 14.000 ohne Wasserversorgung, teilte eine Regierungssprecherin mit. 4,4 Millionen Menschen wurden angewiesen, ihre Häuser im Osten und Nordosten Japans zu verlassen. Besonders betroffen ist die Stadt Kawasaki. Dort mussten 910.000 Bürger in Sicherheit gebracht werden.
In Tokio übernachteten rund 80.000 Einwohner aus Angst vor Überschwemmungen in Notunterkünften. Beeinträchtigt vom Sturm war auch der Verkehr. Rund 800 Flüge wurden für diesen Sonntag gestrichen. Bereits am Vortag fielen mehr als 1.600 Verbindungen aus. Auch die Züge in der Region Tokio wurden zum größten Teil eingestellt.
Das Militär schickte rund 27.000 Soldaten zur Verstärkung der Rettungs- und Bergungstrupps in die betroffenen Gebiete des Landes. Mit Militärhubschraubern und Schlauchbooten wurden Menschen aus Häusern gerettet.
Teilweise Entwarnung
Am frühen Sonntagmorgen gaben die Behörden für die ersten Regionen Entwarnung. Auch in der Hauptstadt Tokio, die kurz nach dem Wirbelsturm von einem Erdbeben der Stärke 5,7 getroffen wurde, kehrte am Sonntag wieder etwas Normalität ein. Geschäfte öffneten und auf wenigen Strecken rollte der Zugverkehr wieder an.
Dennoch warnten die Behörden weiter vor der Gefahr durch Erdrutsche und Überflutungen. Neun Flüsse waren durch die Uferdämme gebrochen. Das Leben der Menschen sei weiter durch Ausfall von Strom- und Wasserleitungen sowie durch Verkehrsbehinderungen beeinträchtigt, so die Behörden.
Der Taifun hatte auch Auswirkungen auf Sportveranstaltungen. So fielen bei der Rugby-Weltmeisterschaft drei Spiele aus. Der Start des Formel 1-Rennens in Suzuka verlief dagegen planmäßig.
cgn/ml (dpa, rtr)