Zehn Jahre europäische Marsforschung
Vor zehn Jahren startete die europäische Sonde "Mars Express" ihre Reise zum Roten Planeten. Seitdem hat sie ihn mehr als 12.000 Mal umrundet. Dabei entstanden ist ein fast komplettes 3D-Modell unseres Nachbarplaneten.
Mission mit Überlänge
Am 2. Juni 2003 startete die Sonde "Mars Express" ihre Reise zum Roten Planeten. Die Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA war eigentlich nur auf 687 Tage - also ein Marsjahr - angelegt. Doch mittlerweile schickt die ausdauernde Sonde seit zehn Jahren Messdaten und Bilder von unserem Nachbarplaneten zur Erde.
Ein umfassender Auftrag
"Mars Express" ist Europas erste große Mission zum Roten Planeten. Hauptziel ist zum einen, eine komplette und detaillierte Karte des Mars zu erstellen - und zum anderen, seine Atmosphäre, seine Oberfläche und die einzelnen Bestandteile zu erforschen.
Mythos lüftet sich allmählich
Mehr als 12.000 Mal hat die Mars-Express-Sonde den Planeten bislang umrundet. Dabei hat sie mit hochauflösenden Stereokameras fast drei Viertel der Marsoberfläche aufgenommen - die Fertigstellung eines kompletten 3D-Modells des roten Planeten rückt näher.
Aufwendige Puzzlearbeit
Die Kameras des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind wahrscheinlich Deutschlands wichtigster Beitrag zur Mars-Mission der ESA. Neun lichtempfindliche Detektoren bilden die Oberfläche unter neun verschiedenen Blickwinkeln ab, wie hier die sogenannten Gräben des Acheron.
Weltweites Interesse
Nicht nur in Europa - weltweit ist der Mars interessant für die Wissenschaft: Der sogenannte Rote Planet ist der Erde ähnlicher als jeder andere Planet im Sonnensystem. Nach Einschätzungen von Weltraumexperten kann er deswegen auch für die Zukunft der Erde und der Menschen wichtige Hinweise geben.
Beliebtes Missionsziel
Auch die Amerikaner sind mit Sonden auf dem Mars präsent. Seit dem 6. August 2012 rollt Mars-Rover Curiosity auf dem Mars herum. Er ist der bisher größte Mars-Roboter und stellt mit Kosten von 2,5 Milliarden US-Dollar die teuerste Mars-Mission überhaupt dar.
Neugier auf außerirdisches Leben
Curiosity soll nach organischen Verbindungen sowie nach Stickstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Schwefel und Phosphor suchen. Durch Stoffanalysen wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sich die Atmosphäre des Planeten in den vergangenen vier Milliarden Jahren entwickelt hat.
Vielbereister Planet
Seit 1960 wurden über 40 Raumsonden zum Mars geschickt, hauptsächlich amerikanische und sowjetische beziehungsweise russische. "Mars Express" war bisher die einzige europäische. Doch nur ein Teil der Missionen war erfolgreich. Einige Sonden erreichten nicht einmal die Erdumlaufbahn.
Verwandte Planeten
Der Mars (rechts) ist der Erde nahe. Er umrundet die Sonne in einer Entfernung von 228 Mio. km (Erde: 150). Seine Atmosphäre besteht vor allem aus Kohlendioxid und Stickstoff. In Bezug auf die Größe ähnelt die Venus der Erde. Auch sie hat eine Atmosphäre und umrundet die Sonne in etwa 108 Mio. km. Der sonnennächste Planet Merkur (links, 58 Mio. km) hat keine Atmosphäre.
Bekanntes ...
Dank der zahlreichen Fotos und Messungen der Mars-Rover ist vieles über den Mars bekannt. Es gibt Vulkane und riesige Grabensysteme, die 4000 Kilometer lang und sieben Kilometer tief sind. Die rote Farbe verdankt der Mars übrigens dem Eisenoxid-Staub, der sich auf der Oberfläche und in der Atmosphäre verteilt hat.
Die ewige Suche nach Wasser
Der Mars besitzt zwei Polkappen aus gefrorenem Kohlendioxid und Wassereis. Die nördliche hat einen Durchmesser von gut 1000 Kilometern und ist fünf Kilometer dick. Die südliche hat einen Durchmesser von 350 Kilometern und eine Dicke von 1,5 Kilometern. Es gibt auch Hinweise auf Wasser. Die Raumsonde Phoenix hat Tropfen entdeckt.
Die ewige Frage
Gab es irgendwann Leben auf dem Mars? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Egal wie die Antwort einmal lauten wird: Der Mars wird für uns "Erdianer" immer ein ganz besonderer Planet bleiben.