Zehn tote Stars, die schon vor James Dean wiederbelebt wurden
Mit Computereffekten lassen sich Filme vervollständigen, deren Stars mitten im Dreh starben. Sogar längst verstorbene Ikonen wie Audrey Hepburn oder Bruce Lee wurden für umstrittene Werbespots zu neuem Leben erweckt.
Carrie Fisher in "Star Wars"
Damit Prinzessin Leia trotz Carrie Fishers Tod 2016 in der neunten "Star Wars"-Episode auftreten konnte, hat man unveröffentlichte Aufnahmen der Schauspielerin verwendet, die für "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi" gedreht worden waren. So entstand eine Hommage an die Schauspielerin, die von Beginn an Teil der Serie war. Der letzte Teil des Film-Epos kommt im Dezember 2019 ins Kino.
Peter Cushing in "Rogue One: A Star Wars Story".
Cushing trat 1977 im ersten Star Wars-Film als "Imperial Officer" Grand Moff Tarkin auf. Der 1994 Verstorbene lebte 2016 für "Rogue One: A Star Wars Story" wieder auf - neben einer 19-jährigen Carrie Fisher. Beide Charaktere erstanden computergeneriert; fremde Schauspieler liehen ihnen ihre Körper. Das löste eine ethische Debatte aus: Soll man längst verstorbene Schauspieler wiederbeleben?
Philip Seymour Hoffman in "Die Tribute von Panem: Mockingjay"
Die meisten von Philip Seymour Hoffmans Szenen für die zwei Teile von "Die Tribute von Panem: Mockingjay" waren gedreht, bevor er 2014 an einer Überdosis starb. Gerüchten zufolge sollten die übrigen digital erschaffen werden. Da aber das nuancierte Auftreten des Schauspielers nicht von einem PC generiert werden konnte, wurde das Skript umgeschrieben. Nur wenige Einstellungen sind nun animiert.
Oliver Reed in "Gladiator"
Der englische Schauspieler starb an einem Herzinfarkt - inmitten der Dreharbeiten zu Ridley Scotts "Gladiator" (2000). Auch hier wurde das Skript überarbeitet und einige wichtige Szenen wurden durch Animationen existierender Einstellungen von Reed erzeugt. Posthum wurde Reed für die Rolle des Antonius Proximo mit einem BAFTA Award geehrt.
Roy Scheider in "Iron Cross"
Der Schauspieler, der als Polizeichef Martin Brody in "Der weiße Hai" (1975) bekannt wurde, starb vor Ende der Dreharbeiten zu "Iron Cross" (2009). In seiner letzten Filmrolle besucht Scheider als New Yorker Polizeibeamter im Ruhestand und Holocaust-Überlebender seinen Sohn in Nürnberg. Die noch fehlende Szene schuf ein Mix aus traditioneller und neuer Methode: Maske plus Computeranimation.
Audrey Hepburn in einer Schokoladenwerbung
Der Star zeitloser romantischer Komödien wie "Ein Herz und eine Krone" (1953) oder "Frühstück bei Tiffany" (1961) verkörpert kokette Eleganz: Ihre Filme beschwören die Nostalgie einer vergangenen Ära - perfekt, um ein Produkt zu bewerben. Eine junge Version der späten Hepburn wurde 2014 mit Computertechnik für eine Schokoladen-Werbung kreiert. Trotz aktueller Methode agierte sie aber roboterhaft.
Bruce Lee in einem Whisky-Spot
Die Kampfsport-Legende, 1973 verstorben, wurde 2013 für eine Johnnie Walker Whisky-Werbung in China "erweckt". Für den im modernen Hong Kong spielenden Spot wurden Computereffekte und ein Lee ähnlich sehender Schauspieler eingesetzt. Die Fans waren schockiert. Nicht nur, weil der Spot eine blasse Version der Ikone zeigt, sondern weil es um Alkohol geht – von dem sich der Star stets fernhielt.
Brandon Lee in "Die Krähe"
Bruce Lees Sohn verletzte sich tödlich am Set von "Die Krähe" – nur wenige Tage vor dem Ende der Dreharbeiten. Regisseur Alex Proyas entschied, die Arbeit am Film dennoch zu beenden. Lee wurde der erste tote Schauspieler, der durch Computertechnologie zum Leben erweckt wurde. Sein Stuntdouble übernahm und bekam im Nachhinein Lees Gesicht verpasst. Der Film von 1994 wurde ein Kultklassiker.
Paul Walker in "Fast & Furious"
Etwa bei der Hälfte der Dreharbeiten zu "Furious 7" starb Paul Walker bei einem Autounfall. Nichtsdestotrotz wurden seine Szenen kunstvoll mit Hilfe von Computertechnologie vervollständigt. Pauls Bruder, Cody, ersetzte ihn. Später wurden dann die Gesichtszüge des 15 Jahre älteren Pauls eingebaut - in 260 Aufnahmen. Der Effekt ist ziemlich überzeugend.
Laurence Olivier in "Sky Captain and the World of Tomorrow"
Der britische Theaterschauspieler war bereits 13 Jahre lang tot, als er für den Retro-Science-Fiction-Film "Sky Captain and the World of Tomorrow" (2004) wiedererschaffen wurde. Sir Laurence Oliviers posthumer Filmcharakter des Dr. Totenkopf erscheint in Form eines körperlosen Kopfes. Alle Aufnahmen wurden existierenden Filmpassagen entnommen. Auch dieser Film wurde ein Kultklassiker.