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Politik

Zehntausende Palästinenser erinnern an Arafat

11. November 2017

Erstmals seit zehn Jahren haben im Gazastreifen zehntausende Palästinenser des 2004 verstorbenen Palästinenserführers Jassir Arafat gedacht. Die demonstrative Gedenkfeier war als Zeichen der Geschlossenheit gedacht.

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Palästina Gaza | Feierlichkeiten zum 10. todestag Arafats
Bild: REUTERS

Aus dem ganzen Gazastreifen strömten am 13. Todestag Jassir Arafats Menschen auf den Saraja-Platz in Gaza-Stadt, um des ehemaligen Palästinenserführers zu gedenken. Die Demonstranten schwenkten palästinensische Flaggen und trugen Bilder Arafats und des amtierenden Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas mit sich. Die Fatah-Anhänger hielten gelbe Fahnen hoch. Zwischen den Reden erklangen aus Lautsprechern patriotische Lieder. Arafat war am 11. November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris mit 75 Jahren gestorben.

Palästina Gaza | Feierlichkeiten zum 10. todestag Arafats
Viele Fatah-Anhänger schwenken ihre gelben Fahnen bei der Kundgebung in Gaza-StadtBild: picture alliance / AA

Die Gedenkveranstaltung gilt als Symbol der Geschlossenheit, nachdem die seit Jahren rivalisierenden Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas unter ägyptischer Vermittlung am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet hatten. Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland. Vorgesehen ist, dass eine palästinensische Einheitsregierung spätestens zum 1. Dezember die volle Kontrolle im Gaza-Streifen übernehmen soll.

Arafats Nachfolger Abbas sagte in einer Ansprache, die vorher in seinem Hauptquartier im Westjordanland aufgezeichnet wurde: "Die genaue Umsetzung des Abkommens und die volle Ermächtigung der Regierung wird sicher dazu führen, das Leiden zu lindern und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für uns alle wiederzubeleben."

Grenzübergänge übergeben

Anfang November begann die Hamas mit der Übergabe der Grenzübergänge zu Ägypten und Israel an die palästinensische Autonomiebehörde. Künftig sollen Sicherheitskräfte dieser Behörde an den Übergängen präsent sein. Dort sollen sie die Kämpfer der radikal-islamischen Hamas ablösen. Die Vereinten Nationen begrüßten die Übergabe der Grenzkontrolle.

Die radikalislamische Hamas und die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Abbas standen sich jahrelang feindlich gegenüber. Die Hamas hatte 2006 die Parlamentswahl im Gazastreifen klar gewonnen und setzte sich später in bewaffneten Auseinandersetzungen gegen die Fatah durch. Während die Hamas seit 2007 im Gazastreifen an der Macht ist, regiert die Fatah im Westjordanland.

Eine letzte große Gedenkveranstaltung zu Ehren von Arafat im Gazastreifen war kurz nach der Machtübernahme der Hamas im November mit Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Gruppen zu Ende gegangen. Dabei wurden mehrere Zivilisten getötet. Seitdem wurden Veranstaltungen der Fatah im Gazastreifen von der Hamas oftmals unterdrückt.

kle/rk (afp, ape, dpa)