Ziemlich umstrittener Genuss: Vom Eskimo Pie bis zum Hitler-Wein
Nicht immer geht es beim Bäcker oder im Supermarkt politisch korrekt zu. In Italien treffen sich Hitler und Stalin in der Weinabteilung. In den USA wird gegen ein Eis protestiert.
Haribo verbannt Lakritz-Figuren teilweise
Diese Lakritz-Bonbons von Haribo sollten an Dinge erinnern, "die ein Seefahrer bei einer Reise um die Welt" gesammelt haben könnte. 2014 entbrannte eine Kontroverse um die salzigen Figuren. In Schweden und Dänemark warfen Verbraucher dem Bonner Unternehmen Rassismus vor. Haribo reagierte und nahm sie in beiden Ländern vom Markt. Im Internet kann man sie noch bestellen.
Protest gegen "Eskimo"-Eis
Seit fast hundert Jahren ist der eiskalte "Eskimo Pie" in den USA auf dem Markt und hält damit den Rekord als ältester Eisriegel der Welt. Mit der Zeit ist allerdings auch der Name etwas veraltet. Immer wieder kommt es zu Beschwerden. Denn die Bezeichnung "Eskimo" stößt bei den indigenen Völkern im nördlichen Polargebiet auf Widerstand.
Weg mit dem "Moorkop"
Mit Creme gefüllt und mit Schokolade überzogen: Dieses kugelige Gebäckstück ist in mehreren Ländern ein Klassiker. In den Niederlanden ist die Kalorienbombe unter dem Namen "Moorkop" (deutsch: "Mohrenkopf") bekannt. Doch die niederländische Handelskette Hema rückt dem diskriminierenden Namen zu Leibe. Ab Ende März wird der "Moorkop" nur noch als "Chocoladebol" - also Schokoladenkugel - verkauft.
Hitler-Wein in Italiens Supermärkten
Hitler, Stalin oder Mussolini? In Italien boomt das Geschäft mit fragwürdigen Flaschenetiketten. Besonders in den Urlaubsregionen füllen die Diktatoren-Spirituosen ganze Supermarkt-Regale. Das Angebot reicht vom Duce-Wein bis zum Hitler-Bier. Nach Angaben von Händlern sind die Weinsorten mit nationalsozialistischen Motiven vor allem bei deutschen Touristen beliebt.
AfD-Politikerin stolpert über rechte Flaschen
Böse Zungen könnten es einen Fall von Flaschismus nennen. 2018 leitete die AfD ein Parteiausschlussverfahren gegen die Politikerin Jessica Bießmann ein. Der Grund: Im Internet kursierten Bilder, auf denen Bießmann auf einen Küchenthresen gelehnt vor vier Weinflaschen mit Hitler-Etikett posiert. Letzten Endes kam es aber nur zu einer Abmahnung durch die Partei.
Das "Zigeunerschnitzel" lebt weiter
Paniertes Fleisch in einer Soße aus Paprika, Zwiebeln und Tomaten: Dieses Gericht kennen viele Deutschen und Österreicher unter dem Namen "Zigeunerschnitzel". Doch der Begriff ist umstritten. 2013 forderte ein Sinti-und-Roma-Verein Lebensmittelhersteller auf, die zum Schnitzel passende "Zigeunersauce" umzubenennen - ohne Erfolg. Das Schnitzel wird oft noch unter dem gängigen Namen angeboten.