Zugang zum Kölner Dom bleibt eingeschränkt
26. Dezember 2023Besucher von Gottesdiensten und Beichten müssten sich aber von der Polizei kontrollieren lassen. Für touristische Besuche etwa der Schatzkammer oder des Aussichtsturms bleibt das Gotteshaus den Angaben zufolge aber aus Sicherheitsgründen weiter gesperrt.
Nach einem "Gefahrenhinweis" hatte die Kölner Polizei am Samstag vor Heiligabend den Dom mit Spürhunden durchsucht. Sprengstoff wurde dabei nicht gefunden. Der Gefährdungshinweis bezog sich laut Polizei zwar auf Silvester, aus Sicherheitsgründen fanden aber bereits die Weihnachtsmessen unter verschärften Schutzmaßnahmen statt.
Festnahmen in Wesel
Im Zusammenhang mit der Gefahrenwarnung für den Kölner Dom hat die Polizei inzwischen nach eigenen Angaben auch eine Wohnung durchsucht und fünf Männer festgenommen. Während vier von ihnen nach dem Einsatz von Spezialeinheiten am Heiligabend in Wesel wieder freigelassen worden seien, bleibe einer der Männer vorläufig bis zum 7. Januar zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam, teilte das Polizeipräsidium Köln am Dienstag mit. Es handle sich um einen 30 Jahre alten Tadschiken, zu dem staatschutzrelevante Erkenntnisse vorlägen. Das Amtsgericht Oberhausen habe die Entscheidung der Polizei bereits am 25. Dezember bestätigt.
In Österreich waren drei Verdächtige im Zusammenhang mit der möglichen Gefährdungslage festgenommen worden. Ihnen wird nach Angaben der dortigen Behörden vorgeworfen, einem radikalislamischen Terror-Netzwerk anzugehören, das Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom erwogen haben soll.
Kerzen als Friedenszeichen vor dem Kölner Dom
Die Domverwaltung in Köln ermöglichte es unterdessen Gläubigen, außerhalb der Kirche eine Kerze für bestimmte Anliegen zu entzünden. Dazu wurde ein eigener Stand auf dem angrenzenden Roncalliplatz aufgestellt.
"Jeder, der in diesen Tagen vor dem Kölner Dom eine Kerze entzündet, setzt damit auch ein Zeichen für den Frieden", erklärte Dompropst Monsignore Guido Assmann. "Möge dieses Friedenszeichen wachsen und sich ausbreiten und als Zeichen der Versöhnung in die ganze Welt hineinstrahlen."
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hatte nach Bekanntwerden der möglichen Anschlagspläne erklärt, die Terrorgefahr sei so hoch wie lange nicht mehr, und christliche Feiertagsrituale seien auch ein Ziel von islamistischen Terroristen. Der Minister rief dazu auf, in die Kirche zu gehen und Weihnachten zu feiern: "Angst ist die Währung von Terroristen. Wir dürfen sie nicht zusätzlich aufwerten."
haz/qu (afp, kna)