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Zukunftsvisionen deutscher Maschinenbauer

Johanna Schmeller7. Juli 2014

Billige Wettbewerber aus Fernost stellen die deutschen Maschinenbauer vor Herausforderungen. Ihre Antworten: Präsenz vor Ort und Qualität "made in Germany".

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Maschinen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Internationalisierung, Erhalt der Premium-Marke "made in Germany", Ausbau des Servicegeschäfts und eine stärkere Berücksichtigung von Kundenwünschen bei gleichzeitiger Standardisierung der Fertigungsprozesse - das sind die Säulen der Zukunftsstrategie des deutschen Maschinenbaus.

Dies geht aus einer Studie hervor, die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gemeinsam mit der Unternehmensberatung McKinsey in Frankfurt am Main vorgelegt hat. Befragt wurden rund 300 Unternehmen unterschiedlicher Größe und verschiedener Umsatzstärke.

Internationalisierung als Zukunftsstrategie

Gerade Maschinen im mittleren Preissegment sollen demnach künftig verstärkt vor Ort produziert werden. 45 Prozent glauben aber auch, dass die Wichtigkeit der Wettbewerbsfaktoren des Standorts Deutschland zunimmt. Deutschland wird - trotz Standortnachteilen wie Lohnkosten, Steuern und Regelungsdichte - nach wie vor von den meisten Unternehmen positiv beurteilt: Nur jeder fünfte Firmenchef plane derzeit die Abwanderung ins Ausland, so die Umfrage. "Made in Germany" bleibt ein Synonym für Qualität: Sechs von zehn Unternehmen siedelten ihr Angebot im Premiumsegment an.

"Wir können nicht billig", so VDMA-Präsident Reinhold Festge. Aber die Premiumpostitionierung allein sei noch kein Erfolgsgarant. "Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, Wachstum und Profitabilität langfristig zu sichern - bei deutlich veränderten Wettbewerbsbedingungen", ergänzt Christian Malorny, Leiter des europäischen Machinenbaubereichs von McKinsey.

Dr. Reinhold Festge (Foto: VDMA)
VDMA-Präsident FestgeBild: VDMA

Rund drei Viertel aller befragten Firmen halten daher kundenspezifische System- und Integrationslösungen eine Zukunftsstrategie, über die Hälfte (60 Prozent) messen einer Verbesserung des Service und der Kundenorientierung - unter anderem durch einen intensiveren Kundendialog via Internetbetreuung - eine große Bedeutung zu. Rund 45 Prozent fürchten den zunehmenden Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer.

Wettbewerbsdruck aus Fernost

Der mitarbeiterstärkste Industriezweig Deutschlands steht 2014 vor großen Herausforderungen. Insbesondere der Wettbewerbsdruck aus Fernost belastet die Branche. In China und Korea muss sich der Sektor besonders gegen Low-Cost-Produzenten behaupten. Aktuell sei der deutsche Maschinenbau mit fast einer Million Beschäftigten und einem Umsatz von 206 Milliarden Euro im vergangenen Jahr aber gut aufgestellt, so Festge.

Ingenieure (Foto: dpa)
Sechs von zehn Unternehmen zielen auf PremiumprodukteBild: picture-alliance/dpa

Zuletzt hatte der deutsche Maschinenbau nach einem schwachen Jahresstart das Jahr 2013 nahezu wieder auf dem Vorjahresstand abgeschlossen. Das Exportvolumen lag bei 149 Milliarden Euro - wobei die Maschinenausfuhren nach China in den letzten Jahren stetig zurückgingen. Die Exportbilanz wurde durch die vermehrten Ausfuhren in die europäischen Länder und in die USA ausgeglichen. Die Emerging Markets, etwa Brailien, Russland und Indien, kauften im vergangenen Jahr ebenfalls weniger. 70 Prozent der befragten Unternehmen halten die Verlagerung der Nachfrage in Länder außerhalb Europas für zukunftsweisend.

Die Geschäftsbeziehungen mit Russland, das hinter China, den USA und Frankreich das wichtigste Exportland ist, wurden zeitweilig durch die Krim-Krise belastet.