Zum Filmstart von "By the Sea": ein Blick auf die beeindruckende Karriere der Angelina Jolie

Wer tagtäglich die Schlagzeilen der Boulevardmedien beherrscht und dann einen Film inszeniert, der die zerbröselnde Ehe eines Paares zeigt, in dem ausgerechnet der eigene Ehemann die Hauptrolle spielt, dem ist ein gewisser Mut nicht abzusprechen. Angelina Jolie und Brad Pitt spielen in "By the Sea" (Deutschland-Start 10.12.) ein Paar, dass in der Beziehungskrise steckt.

Als die US-Schauspielerin vor genau 20 Jahren im Film "Hackers - Im Netz des FBI" mitspielte, ahnte wohl noch niemand, dass sie ein paar Jahre später zu einem der unbestritten größten Stars des Weltkinos aufsteigen sollte.

In diesem Jahr kam Angelina Jolie mit gleich drei Filmen ins Kino. In dem Actionstreifen "Der Knochenjäger" spielte sie an der Seite von Denzel Washington eine Polizistin. Mehr und mehr überzeugte die attraktive Mimin auch mit Rollen in harten Genrefilmen.

Großen Erfolg hatte Jolie dann im Film "Durchgeknallt". Dort spielte sie an der Seite von Hauptdarstellerin Wynona Ryder die Insassin einer psychiatrischen Klinik. So überzeugend, dass sie kurze Zeit später für ihren Auftritt den Oscar als beste Nebendarstellerin bekam.

Zwei Jahre später dann ging der weltweite Rummel um die Schauspielerin erst richtig los. In der Verfilmung des Videospiels "Lara Croft" agierte Angelina Jolie als schöne wie schießfreudige Actionheldin. Die Menschen strömten weltweit in den populären Film.

Bei den Dreharbeiten zu "Lara Croft" in Kambodscha wurde die Schauspielerin mit den humanitären Problemen im Land konfrontiert. Jolie begann sich zu interessieren - und zu engagieren. Fortan wurde sie in verschiedenen Funktionen für die Vereinten Nationen tätig. Um Flüchtlingen zu helfen, traf sie sich immer wieder mit Politikern - wie hier mit Aung San Suu Kyi 2015 in Myanmar.

Manche Menschen schauten zunächst mit einer gewissen Skepsis auf das Wirken der US-Schauspielerin. Auf der einen Seite das Engagement für Verfolgte, auf der anderen Seite die Mitwirkung in Hollywood-Hochglanzprodukten wie dem Erotik-Thriller "Original Sin" (2001). Für manche Zuschauer wollte das nicht recht zusammenpassen.

Doch der US-Akteurin gelang es, beide Welten miteinander zu vereinen. Ihr soziales und politisches Engagement wurde zu einer dauerhaften Beschäftigung - das verschaffte ihr Respekt. Und mit ihren Filmauftritten, wie hier dem Historienepos "Alexander" (2004), steigerte die attraktive Schauspielerin ihren Marktwert in den folgenen Jahren um ein Vielfaches.

Der 2005 entstandene Film "Mr. & Mrs. Smith" sollte aus zweierlei Gründen Folgen haben für Angelina Jolie. Zum einen wurde der Film zu einem gigantischen kommerziellen Erfolg, zum anderen kamen sich die Darstellerin und ihr Partner am Set, Brad Pitt, näher. Daraus sollte später ein "Traumpaar" Hollywoods werden.

Bei ihren zahlreichen Reisen um den Globus in Sachen Film und humanitäres Engagement kam Angelina Jolie mit fast allen Größen der Welt zusammen - hier im vergangenen Jahr mit der Queen. Und stets spielte die US-Schauspielerin ihre Rolle perfekt.

Als der deutsche Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck vor fünf Jahren seinen Film "The Tourist" in die Kinos brachte, waren die Kritiken vernichtend. Da konnten auch die Jolie und Filmpartner Johnny Depp nicht viel retten. Kommerziell war "The Tourist" aber ein Erfolg. Angelina Jolie hat übrigens auch deutsche Vorfahren.

Die Schauspielerin hat sich in Hollywood und im Weltkino längst einen festen Platz erobert. Der Boulevard mag sie vereinnahmen, manche Kritiker spotten - Angelina Jolie zeigt sich erhaben. Selbst an der Seite des Papstes machte sie eine gute Figur.

Seit einigen Jahren steht Angelina Jolie auch hinter der Kamera. Mit ihrem Spielfilm-Debüt "In the Land of Blood and Honey", den sie auf der Berlinale präsentierte, erregte sie 2011 viel Aufmerksamkeit. Jetzt (10.12.2015) läuft ihr dritter Spielfilm in eigener Regie auch in Deutschland an: "By the Sea".