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Zur Person - Roger-Martin Buergel

Jens Krepela10. Dezember 2003

Eine überraschende Entscheidung der Findungskommission: Der bisher nur einigen Kunst-Kennern bekannte Roger-Martin Buergel ist Chef der Documenta 12.

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Roger-Martin Buergel, künstlerischer Leiter der Documenta 12Bild: presse

Der heute 41-jährige studierte Kunst, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in seiner Heimatstadt Berlin und Wien. Seit 1983 lebt er in der österreichischen Hauptstadt und arbeitet dort als freier Kurator, Kunstpublizist und Universitätsdozent. Früher war er Privatsekretär des Skandalkünstlers Hermann Nitsch, einem der wichtigsten Vertreter des Wiener Aktionismus, der mit seinen Arbeiten mit Stierblut und Tierkadavern für Aufsehen sorgte.

Die Findungskommission der Documenta begründete am 3.12.2003 die Entscheidung für den relativ unbekannten Buergel damit, dass er eine "außergewöhnliche Persönlichkeit" sei, von der man sich eine "Neudefinition des Ausstellungmachens" erhoffe. Die Jury verspreche sich von ihm, dass "die Würde zurückkehrt in einer Zeit des Spektakels." Buergel selbst favorisiert eine globale Ausrichtung und eine anschauliche Inszenierung der Documenta. Die Besucher sollen nicht einfach nur durch die Ausstellung "geschleust" werden, sondern sich selbst als Teil des Geschehens wahrnehmen. Den Personenkult um die Kuratorenrolle lehnt er ab, vielmehr will er den Künstlern viel Freiraum für ihre Ideen einräumen.