Zverev im Paris-Viertelfinale gegen Djokovic
3. Juni 2019Es war ein bisweilen skurriles Duell, dass sich Alexander Zverev (Artikelbild) mit Fabio Fognini im Achtelfinale der French Open lieferte. Nach einem verlorenen ersten Satz setzte sich der 22 Jahre alte Hamburger nach 2:55 Minuten am Ende doch mit 3:6, 6:2, 6:2, 7:6 (7:5) gegen den Italiener durch.
"Fabio spielt gerade das beste Tennis seines Lebens, gerade auf Sand. Ich bin glücklich, gewonnen zu haben und hier wieder im Viertelfinale zu sein, das ist etwas ganz Besonderes für mich", sagte Zverev. Mit seinem dritten Matchball machte er wie im Vorjahr seinen Einzug in die Runde der besten acht perfekt und stellte damit sein bestes Resultat bei einem der vier Grand-Slam-Turniere ein.
Gutes Ende nach schlechtem Start
Dabei ging es gar nicht gut los für Zverev. Wegen einer anderen Partie musste er knapp zwei Stunden auf den Beginn seines Spiels gegen Fognini warten. Als es endlich los ging, kassierte Zverev sofort ein Break und lag schnell 0:3 zurück. Nach 32 Minuten entschied Fognini den ersten Satz für sich. Als Zverev zum wiederholten Mal einen Ball mit dem Rahmen traf und ins Nirgendwo schoss, knallte er seinen Schläger gegen die Platzumrandung und stieß einige Flüche auf Russisch aus.
Durch Diskussionen mit dem Schiedsrichter, Selbstgesprächen und Gemecker versucht Fognini in der Folge Zverev zu provozieren und zu verunsichern. Doch der deutsche Davis-Cup-Spieler behielt die Nerven und gewann am Ende verdient. "Zverev war qualitativ deutlich besser als in den Matches zuvor, aber das musste er auch. Im Laufe des Matches hat er sich immer wohler gefühlt", analysierte Eurosport-Experte Boris Becker.
Im Viertelfinale wartet nun Beckers ehemaliger Schützling Novak Djokovic. Der 32 Jahre als Serbe erteilte in seinem Achtelfinalspiel Jan-Lennard Struff eine Lehrstunde. Der 29 Jahre alte Warsteiner verlor nach nur 1:33 Stunden mit 3:6, 2:6, 2:6.
Struff gegen Djokovic chancenlos
Bei kühlem Nieselwetter hatte Struff vielversprechend begonnen. Mutig, aggressiv und frech ärgerte er anfangs sein Gegenüber. "Das ist ein sehr hohes Niveau von beiden, viel besser kann Struff nicht mehr spielen", lobte Becker, der Djokovic von 2013 bis 2016 trainiert hatte.
Trotzdem war Struff "sehr enttäuscht". "Ab Mitte des ersten Satzes war es chancenlos. Er ist ein brutal guter Spieler", sagte er über den aktuellen Wimbledon-, US-Open- und Australian-Open-Champion.Trotz des Achtelfinal-Scheiterns wird sich Struff in der neuen Weltrangliste am kommenden Montag erstmals unter die besten 40 verbessern. Außerdem kann er sich mit einem Preisgeld von 243.000 Euro trösten.
Zverev darf sich gegen Djokovic durchaus Hoffnungen machen. Er hat gegen den Weltranglistenersten eine ausgeglichene Bilanz. Das jüngste Duell im Endspiel der ATP Finals im November in London hatte der Weltranglisten-Fünfte sogar gewonnen.
haz/ww (sid, dpa)