Zverev kämpft sich ins Finale der US Open
12. September 2020"Ich könnte nicht glücklicher sein, aber es ist noch ein weiterer Schritt zu gehen", sagte Alexander Zverev nach seinem Halbfinal-Sieg bei den US Open gegen Pablo Carreño Busta. "Ich konnte es nicht glauben, als ich 0:2 in Rückstand geriet, und das als Favorit. Ich wusste gar nicht, was los war, aber ich wusste, dass ich besseres Tennis spielen musste. Aber ich stehe in meinem ersten Grand-Slam-Finale, das ist das Wichtigste."
Der 23 Jahre alter Hamburger rang seinen Gegner aus Spanien schließlich in drei Stunden und 22 Minuten nieder. Am Ende stand es 3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 6:3. Für seine Aufholjagd zollte ihm auch die deutsche Tennis-Ikone Boris Becker Respekt: "Es ist unglaublich, was Sascha Zverev für ein Mentalitätsmonster geworden ist", meinte Becker als Experte für den TV-Sender Eurosport.
Schlechter Start
Wie schon im Viertelfinale gegen den Kroaten Borna Coric erwischte der Weltranglisten-Siebte Zverev den schlechteren Start, schnell geriet er ins Hintertreffen und verlor den ersten Satz. Im zweiten Satz wurde es zunächst noch schlimmer: Gleich im ersten Spiel kassierte Zverev ein Break. Er kämpfte zwar, doch der frühere Top-Ten-Spieler Carreño Busta wusste auf alles die bessere Antwort und spielte grundsolide und unaufgeregt.
Nach dem verlorenen zweiten Satz verließ Zverev kurz den Platz - und kam regelrecht verwandelt wieder. Er wurde nun stärker, spielte präziser und leistete sich weniger Fehler. Mit dem Gewinn des dritten Satzes keimte wieder Hoffnung auf. Im vierten Durchgang nutze Zverev mit einem Ass seinen vierten Satzball zum Ausgleich. Vor dem fünften Satz musste sich Carreño Busta am Rücken behandeln lassen und nahm eine dreiminütige medizinische Auszeit. Zverev nutzte diese Schwächephase und ging mit einem Break sofort in Führung. Der 29-jährige Spanier kämpfte verbissen weiter, doch Zverev servierte stark und ließ ihn nicht mehr herankommen.
Endspiel gegen Thiem
Jetzt fehlt Zverev nur noch ein Sieg in New York, um sich als erster Deutscher seit Becker bei den Australian Open 1996 zum Grand-Slam-Champion im Herren-Einzel zu krönen. Am Sonntag (ab 22.00 Uhr MESZ) bekommt es der jüngste Major-Finalist seit zehn Jahren mit Dominic Thiem zu tun. Der Österreicher bezwang im zweiten Halbfinale den Vorjahresfinalisten Daniil Medwedew aus Russland 6:2, 7:6, 7:6.
wa/ack (sid, dpa)