1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zwei ehemalige SS-Wachmänner angeklagt

15. November 2017

Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Anklage gegen zwei ehemalige SS-Männer im Konzentrationslager Stutthof erhoben. Ihnen wird Beihilfe zum Mord in mehreren hundert Fällen vorgeworfen.

https://p.dw.com/p/2nhgm
Die Gedenkstätte am ehemaligen KZ Stutthof
Die Gedenkstätte am ehemaligen KZ StutthofBild: picture alliance/NurPhoto/M. Fludra

Ein 93 Jahre alter Mann aus dem Kreis Borken und ein 92 Jahre alter Mann aus Wuppertal sind von der Staatsanwaltschaft Dortmund wegen Beihilfe zum Mord angeklagt worden. Die beiden Männer hätten zur Wachmannschaft im deutschen Konzentrationslager Stutthof bei Danzig gehört, erklärte Staatsanwalt Andreas Brendel. Sie bestreiten laut Staatsanwaltschaft, an der Tötung von Menschen beteiligt gewesen zu sein. Die Staatsanwaltschaft Dortmund ist die Zentralstelle in Nordrhein-Westfalen zur Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen.

Staatsanwalt Andreas Brendel
Staatsanwalt Andreas BrendelBild: DW/S. Hofmann

Im KZ Stutthof sind laut Staatsanwaltschaft mehrere hundert Menschen in Gaskammern mit dem Giftgas Zyklon B ermordet worden. Weitere hundert Menschen seien aufgrund der Lebensverhältnisse gestorben. Wegen der schlechten Unterbringung, der mangelhaften Ernährung sowie der schweren Zwangsarbeit seien immer wieder Krankheiten ausgebrochen. Die medizinische Versorgung sei sehr schlecht gewesen. Weitere hundert Gefangene seien durch Genickschüsse getötet worden. Wieder andere Gefangene habe man erfrieren lassen oder Benzin und Phenol direkt ins Herz injiziert.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern vor, von sämtlichen Maßnahmen Kenntnis gehabt zu haben. Der 93 Jahre alte Mann aus Borken soll von Juni 1942 bis September 1944 in Stutthof gewesen sein, der 92 Jahre alte Mann aus Wuppertal zwischen Juni 1944 und Mai 1945.

stu/sam (ap, dpa)