Zweijähriger Junge ertrinkt in der Ägäis
3. Januar 2016"Nichts kann uns auf die schreckliche Wirklichkeit vorbereiten, die sich gerade abspielt", erklärte der Gründer der Hilfsorganisation Migrant Offshore Aid Station (Moas), Christopher Catrambone. "Wir standen vor einem der jüngsten Opfer dieser anhaltenden Flüchtlingskrise." Dies sei eine "tragische Erinnerung an die tausenden Menschen", die bei der Flucht ums Leben gekommen sind.
Fischer hätten die Leiche des Kleinkindes vor der Insel Agathonisi geborgen, teilte die griechische Küstenwache mit. Das überfüllte Boot, in dem der Junge unterwegs gewesen war, war demnach vor der Insel auf Felsen aufgelaufen. Die übrigen 39 Insassen, darunter die Mutter des Zweijährigen, konnten in einer gemeinsamen Rettungsaktion der Küstenwache und der Moas an Land gebracht werden. Zur Nationalität des Jungen und der anderen Bootsflüchtlinge wurde nichts mitgeteilt.
Rund eine Million Flüchtlinge in 2015
Trotz der Kälte und heftiger Wellen versuchen weiterhin viele Flüchtlinge und Migranten, von der Türkei aus über die Ägäis in das EU-Mitgliedsland Griechenland zu gelangen. Im vergangenen Jahr waren rund eine Million Flüchtlinge nach Europa gekommen, mehr als 3600 Menschen starben bei dem Versuch. Anfang September war der ertrunkene syrische Junge Aylan Kurdi zum Sinnbild der Flüchtlingskrise geworden. Das Bild von der Leiche des Dreijährigen, die an der türkischen Küste angeschwemmt worden war, ging um die Welt.
fab/SC (afp, dpa)