Jugendliche feiern in Aleppo Weltjugendtag
30. Juli 2016Der Weltjugendtag hat auch das Kriegsland Syrien erreicht: "So etwas zu machen, ist in Kriegszeiten nicht leicht, wir hatten große Probleme, aber versuchen, sie zu meistern", sagte Pater Pier von der Ordensgemeinschaft Salesianer laut Mitteilung des Weltjugendtages. Das Treffen in der Kirche Santa Matilde in Aleppo wird den Angaben zufolge von örtlichen Kirchengruppen, Vereinen und Schulen organisiert. Insgesamt seien mehr als 30 Akteure beteiligt, heißt es in der Mitteilung.
In der Nacht zu Samstag hätten die rund 1200 jungen Leute in Aleppo ihre Grüße an Papst Franziskus adressiert. Franziskus, der noch bis Sonntag beim Treffen junger Katholiken in Polen ist, schickte einen Foto- und Videogruß. "Heute Abend umfasst Jesus - und wir mit ihm - mit besonderer Liebe unsere syrischen Brüder und Schwestern, die vor dem Krieg geflohen sind", sagte er. "Wir grüßen sie und nehmen sie mit geschwisterlicher Liebe und mit Sympathie auf."
Katechesen zum Thema Barmherzigkeit
Zu dem Treffen gehören den Angaben zufolge Katechesen zum Thema Barmherzigkeit wie in Krakau auch, das Öffnen einer Heiligen Pforte und nicht zuletzt Gebete für den Frieden in Syrien und der Welt. Auch die Veranstaltung in Aleppo steht unter dem offiziellen WJT-Leitwort "Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden".
Der Papst hatte am Weltjugendtag immer wieder dazu aufgerufen, den leidenden Menschen in Syrien zu helfen und sie aufzunehmen. Am Freitag hatte er bei einem Kreuzweg mit jungen Menschen syrische Flüchtlinge besonders willkommen geheißen. Aleppo hat der Bürgerkrieg in Syrien besonders hart getroffen.
Luftangriffe auf umliegende Dörfer?
Offenbar bombardiert die syrische Führung dort nach Angaben von Menschenrechtsbeobachtern weiter Rebellenviertel. Bei mehreren Luftschlägen auf Dörfer im Umland der nordsyrischen Metropole seien dabei mindestens 30 Menschen verletzt oder getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Genaue Angaben zu Opfern und Schäden gab es zunächst nicht. Die Rebellenviertel im Osten Aleppos sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem syrische Truppen und ihre Verbündeten vor zwei Wochen die letzte Versorgungsroute in die umkämpfte Stadt gekappt hatten. Internationale Hilfsorganisationen befürchten eine humanitäre Katastrophe.
pab/cr (dpa, epd)