Zwölf Geschwister aus Gefangenschaft befreit
16. Januar 2018Der Polizei bot sich ein grausiger Anblick, als sie das Haus in der Kleinstadt Perris südöstlich von Los Angeles betrat. Insgesamt zwölf Geschwister zwischen zwei und 29 Jahren hätten sich in dem verwahrlosten Haus befunden, teilte das Büro des Bezirkssheriffs mit. Mutter und Vater hatten ihre Kinder mit Ketten und Vorhängeschlössern gefesselt. Aufgedeckt wurde das Martyrium der Kinder durch ein 13. Opfer. Einem 17-jährigen Mädchen war es gelungen, sich zu befreien und die Polizei zu informieren.
Eltern wegen Verdacht auf Folter festgenommen
Bei den Geschwistern handle es sich um sechs Minderjährige und sieben über 18-Jährige. Die Beamten hielten zunächst alle Opfer für Kinder. Die Polizeibeamten seien schockiert gewesen, als sie erkannten, dass sieben der Opfer Erwachsene waren. Einige der Opfer seien an ihre Betten gefesselt gewesen, sie seien unterernährt und sehr schmutzig gewesen. Im Haus habe es faulig gerochen. Der 57-jährige Vater und die 49-jährige Mutter hätten nicht erklären können, warum sie ihre Kinder festhielten, heißt es in dem Bericht. Wie lange die Geschwister bereits festgehalten wurden, war zunächst unklar.
Die Eltern wurden festgenommen. Sie erwartet eine Anklage wegen schweren Missbrauchs und Gefährdung Schutzbefohlener. Für Vater und Mutter wurde eine hohe Kaution von jeweils neun Millionen US-Dollar festgesetzt.
Die Geschwister wurden laut Polizei rasch mit Lebensmitteln und Getränken versorgt. Alle 13 seien zur Versorgung in verschiedene medizinische Einrichtungen gebracht worden.
Perris liegt im Riverside County, rund 110 Kilometer südöstlich von Los Angeles. Bei dem Vater der Kinder soll es sich nach einem Bericht des Lokalsenders KTLA um den Direktor einer Privatschule in Perris handeln.
qu/haz (afp, dpa, rtr)