Zyprer sollen "historische Chance" nutzen
17. November 2015Deutschland und die EU beobachten die Gespräche zwischen den politischen Führungen der griechischen und türkischen Zyprer "mit großem Interesse", hatte Steinmeier vor seinem Kurzbesuch in Nikosia erklärt. Nach einem Treffen mit seinem zyprischen Kollegen Ioannis Kassoulides erklärte Steinmeier, sein Besuch zeige die Solidarität Deutschlands und das große Interesse Berlins für eine Lösung der Zypernfrage, wie das Staatsfernsehen (RIK) berichtet.
Nach seinem Gespräch mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades hieß es seitens Steinmeiers, schwierige Fragen "müssen entschlossen angegangen werden".
Am Abend reiste Steinmeier in den Nordteil der Insel zu einem Treffen mit dem Führer der türkisch-zyprischen Volksgruppe, Mustafa Akinci.
Annäherung erzielt
Die Inselrepublik im östlichen Mittelmeer ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht und Regelwerk gilt aber nur im Südteil der Insel, der von der international anerkannten Republik Zypern kontrolliert wird. Der Nordteil der Insel ist von türkischen Truppen besetzt und wird nur von der Türkei anerkannt. Zurzeit finden intensive Gespräche zur Überwindung der Teilung statt.
Anastasiades und Akinci hatten sich zuletzt mehrfach getroffen und eine Annäherung erzielt. Anastasiades hatte die Chancen auf eine Einigung als "so groß wie noch nie" bezeichnet. Er habe "großen Respekt für das mutige Engagement" beider Politiker, sagte Steinmeier.
uh/qu (dpa)