1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ägypten vermittelt beharrlich weiter

16. Juli 2014

Ungeachtet des Neins der Hamas bemüht sich Ägypten um eine Waffenruhe zwischen Israelis und militanten Palästinensern. In Kairo traf Palästinenserpräsident Abbas ein. Israel drohte nochmals mit einer Bodenoffensive.

https://p.dw.com/p/1CeBC
Ein palästinensischer Junge in einem zerstörten Haus in Gaza (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Chancen für eine Einigung auf eine Feuerpause zwischen der radikalislamischen Hamas und den israelischen Streitkräften sind derzeit alles andere als gut. Die Hamas lehnte an diesem Mittwoch offiziell den ägyptischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab. Dies sei das Ergebnis interner Beratungen, teilte ein Sprecher der Islamisten mit. Der bewaffnete Arm der Hamas hatte den Plan bereits am Dienstag zurückgewiesen.

Ungeachtet dessen flog Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, der zur gemäßigteren Fatah gehört, in die ägyptische Hauptstadt, um zwei Tage lang Möglichkeiten für eine Feuerpause zwischen den verfeindeten Parteien auszuloten. Abbas will mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi, dem Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Mussa Abu Marzuk, sowie mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi sprechen. In Kairo hält sich auch wieder der Sonderbeauftragte des sogenannten Nahost-Quartetts, der frühere britische Premierminister Tony Blair, auf.

Auch Außenminister Steinmeier (l.) konnte gestern in Ramallah im Gespräch mit Palästinenserpräsident Abbas nichts erreichen (Foto: rtr)
Außenminister Steinmeier (l.) konnte gestern in Ramallah im Gespräch mit Palästinenserpräsident Abbas nichts erreichenBild: Reuters

Israel warnt Bevölkerung im Gazastreifen

Die israelische Regierung drohte angesichts der permanenten Raketenangriffe aus dem Gazastreifen nochmals mit einer Bodenoffensive. Das Militär forderte die palästinensischen Bewohner des nördlichen Gazastreifens zum Verlassen ihrer Häuser auf.

Die Streitkräfte warnten die Menschen in Beit Lahia und zwei Stadtteilen von Gaza-Stadt mit Flugblättern, Textnachrichten und Anrufen vor Luftangriffen auf "Terrororte", weil von dort Raketen abgefeuert worden seien. Nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur sind etwa 250.000 Menschen betroffen.

Aus Regierungskreisen verlautete, falls nötig würden Bodentruppen in begrenztem Umfang eingesetzt. Israelische Kampfjets nahmen weitere Ziele im Gazastreifen unter Beschuss. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet, darunter vier Kinder. Sie waren am Strand von Gaza-Stadt, als die Geschosse einschlugen, wie Rettungskräfte berichteten. Hamas-Aktivisten schossen wieder Raketen auf Israel ab.

se/uh (rtr, ape, afp, dpa)