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Ölpreis und China belasten Börse

12. Januar 2016

Eine so lange Durststrecke hat die Börse in Japan zu einem Jahresbeginn noch nicht gesehen. Die Sorgen um Chinas wirtschaftliche Flaute und die Ölpreise vermiesen den Anlegern in Fernost die Laune.

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Zweifel am Aufschwung lassen Aktienmärkte fallen - Nikkei-Index
Bild: Reuters/Yuya Shino

Anhaltende Sorgen über die wirtschaftlichen Aussichten Chinas und die fallenden Ölpreise haben die Kurse an der Börse in Tokio am Dienstag noch tiefer in den Keller stürzen lassen. Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende stürzte der Nikkei-Index für 225 führende Werte um 2,71 Prozent auf 17.218 Punkte - den tiefsten Schlussstand seit mehr als drei Monaten. Damit gaben die Aktienkurse in Japan am nunmehr sechsten Handelstag in Folge nach: Es ist die bislang längste Talfahrt, die die Anleger in Fernost je zu Jahresbeginn erlebten.

Vermiest wurde die Stimmung am Markt auch durch die instabilen Börsen in Übersee sowie die Festigung des Yen, der Japans wichtige Exporte verteuert. Außerdem gibt es die Sorge, dass sowohl die New Yorker Wall Street als auch die Ölpreise weiter nachgeben könnten.

Dagegen legte in China die Börse in Shanghai um 0,2 Prozent und der Leitindex CSI300 um 0,7 Prozent zu. Die Zentralbank mühte sich, die Landeswährung Yuan wieder zu stabilisieren, nachdem sie zum Jahresanfang eine deutliche Abwertung zugelassen und damit für Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten gesorgt hatte.

Öl auf 12-Jahres-Tief

Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt und sind auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gerutscht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Morgen 30,66 US-Dollar, 89 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 78 Cent auf 30,63 Dollar - ebenfalls der niedrigste Stand seit 2004. Die Erholung am chinesischen Aktienmarkt konnte die Ölpreise nicht stützen. Weiterhin lastet das weltweit hohe Angebot an Rohöl auf den Preisen. Zudem dürfte bald auch der Iran wieder mehr Rohöl exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt.

Mit Spannung warten die Anleger nun auf die am Mittwoch in China anstehende Bekanntgabe der Handelszahlen für den Dezember. Davon könnte laut Händlern abhängen, wie sich die Kurse in Tokio und an anderen Aktienmärkten entwickeln. Zwar wird mit einer beschleunigten Talfahrt der chinesischen Exporte gerechnet. Doch sollte der Rückgang geringer ausfallen als am Markt befürchtet, könnte dies als positives Zeichen gewertet werden.

Chinas Notenbank am Markt aktiv

Der Kurs des Euro hat am Dienstag zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,0888 US-Dollar gehandelt. In der Nacht war der Euro noch zeitweise bis auf 1,0841 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0888 (Freitag: 1,0861) Dollar festgesetzt. Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach den Kursverlusten am Vortag. Die chinesische Notenbank intervenierte zudem laut Händlern am Devisenmarkt, um den in der Sonderverwaltungszone Hongkong gehandelten Yuan zu stützen. Dieser hatte sich zuletzt schwächer als der Festland-Yuan entwickelt.

hb/bea (dpa/rtr)