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Lokale Polizei zieht aus Ferguson ab

15. August 2014

Die US-Kleinstadt Ferguson kommt nicht zur Ruhe. Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Jugendlichen halten die Proteste an - und die Behörden ringen um Ordnung.

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USA Tod eines schwarzen Jugendlichen Protest in Ferguson 13.08.2014
Bild: Reuters

So sind angesichts der aufgeheizten Situation in Ferguson im US-Bundesstaat Missouri nun die örtlichen Polizeikräfte abgezogen worden. Der Ort wirke derzeit wie ein "Kriegsgebiet", und das sei nicht akzeptabel, sagte Gouverneur Jay Nixon. Für die Sicherheit in Ferguson sei ab sofort die Polizei des Staates Missouri verantwortlich. Diese müsse das Vertrauen der Einwohner zurückgewinnen und für Ruhe in der Kleinstadt sorgen, fügte Nixon hinzu.

Fünf Nächte Unruhen

In dem Vorort von Saint Louis hatte es fünf Nächte in Folge Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Demonstranten gegeben. Die lokalen Einsatzkräfte wurden wegen ihres aggressiven Auftretens während der Einsätze heftig kritisiert. Auslöser der Ausschreitungen ist der Tod des unbewaffneten 18-jährigen Schwarzen Michael Brown, den ein Polizist am vergangenen Samstag erschossen hat. Der Schütze gibt an, dass Brown ihn attackiert habe, doch ein Zeuge widersprach dieser Darstellung.

US-Präsident Barack Obama rief die empörten Einwohner der Kleinstadt zur Ruhe auf. "Es ist an der Zeit für Ruhe und Frieden in den Straßen von Ferguson", sagte Obama. Er bedauerte zugleich den "herzzerreißenden" Tod des Jungen. Mit Blick auf die Untersuchung der Todesschüsse fügte der Präsident hinzu, die Polizei sei zur Transparenz verpflichtet. Er warnte er die Sicherheitskräfte in Ferguson vor einem "exzessiven Gewalteinsatz gegen friedliche Proteste". Zugleich gebe es keine Entschuldigung für Gewalt gegen Polizisten.

Obama gibt Statement zu Ferguson ab
US-Präsident Obama bei seiner Erklärung zu FergusonBild: Reuters

Erst Zurückhaltung, dann Tränengas

Die nun so stark kritisierte Polizei von Ferguson hatte sich nach dem Tod des jungen Mannes selbst angesichts erster Plünderungen zunächst zurückgehalten und war dann schwer bewaffnet sowie mit Tränengas und Rauchbomben vorgegangen, um etwa eine Demonstration aufzulösen. Journalisten wurden teils schikaniert oder von der Berichterstattung abgehalten. US-Justizminister Eric Holder teilte mit, Plünderungen seien nicht hinnehmbar. Zugleich müsse die Polizei darauf hinwirken, die Lage zu entspannen und nicht anzuheizen. Der Einsatz militärischer Ausrüstung und Fahrzeuge sende eine widersprüchliche Botschaft, die ihn zutiefst besorge. Friedliche Protestler müssten demonstrieren und Journalisten ungestört arbeiten können, betonte Holder.

ml/zam (rtr dpa)