Blutiger Übergriff auf Journalistin
25. Dezember 2013Nach dem Überfall in der Nacht auf den 25. Dezember liegt die junge Frau mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Chornovol, die für die oppositionelle Online-Zeitung " Ukrainska Pravda" arbeitet, hat eine Gehirnerschütterung, die Nase ist gebrochen, ihr Körper ist voller Blutergüsse. Das Gesundheitsministerium in Kiew teilte mit, der Zustand der Patientin sei stabil.
Stundenlang verletzt im Straßengraben
Erst mehrere Stunden nach dem Übergriff wurde die Journalistin und Oppositionsaktivistin von der Polizei in der Nähe ihres Autos gefunden. Nach Polizeiangaben hat Chornovol berichtet, dass sie zunächst beobachtet habe, dass ihr Wagen verfolgt wurde. Dann sei sie von einem Geländewagen von der Straße gedrängt und mehrmals gerammt worden. Chornovol selbst sagte in einem von der "Ukrainska Pravda" veröffentlichten Video, sie habe daraufhin angehalten und zu fliehen versucht. Die beiden Verfolger hätten sie aber eingeholt und verprügelt.
Die ukrainische Opposition hat nach eigenen Angaben ein Überwachungsvideo aus Chornovols Wagen sichergestellt. Darauf sei auch das Verfolgungsfahrzeug zu sehen, man versuche den Halter zu ermitteln. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax ordnete Präsident Viktor Janukowitsch an, notwendige Maßnahmen zur Aufklärung der Tat zu ergreifen
Kritische Berichterstattung unerwünscht
Aus ihrem näheren Umfeld hieß es, Chornovol habe am Tag vor dem Überfall die außerhalb von Kiew gelegenen luxuriösen Wohnhäuser des Innenministers und des Generalstaatsanwalts der Ukraine fotografiert. Dabei sei sie von den Mitarbeitern der Spezialeinheit "Berkut" bespitzelt worden.
Tetiana Chornovol ist bekannt für ihre Berichte über die Korruption unter den Spitzenpolitikern in der Ukraine. Von ihr stammen die einzigen Aufnahmen von der prächtigen Residenz "Meschigorje" des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch. Chornovol hat mit einem Video über ihre politische Arbeit an dem Projekt der Deutschen Welle "Alle Macht dem Volk" teilgenommen.
Kritische Journalisten in der Ukraine berichten immer wieder von Übergriffen der Staatsgewalt und der Behinderung ihrer Arbeit durch Polizei und Sicherheitskräfte.
qu/gmf (ape, afpe, rtre, DW)