Roboterbauer Kuka kann chinesisch werden
17. August 2016Der Weg für die Übernahme des deutschen Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Elektrogerätehersteller Midea ist frei. Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Übernahme geprüft und wird keine weiteren Schritte einleiten, wie ein Sprecher von Ressortchef Sigmar Gabriel sagte. Das Ministerium werde kein förmliches Prüfverfahren nach dem Außenwirtschaftsrecht eröffnen.
Öffentliche Ordnung oder Sicherheit Deutschlands nicht gefährdet
Die Überprüfung habe keinen Anhaltspunkt dafür ergeben, dass durch die Übernahme die öffentliche Ordnung oder Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährdet werde, so der Sprecher weiter. Nach dem Außenwirtschaftsrecht kann das Ministerium einen Verkauf unter die Lupe nehmen, wenn ein Investor von außerhalb der EU mindestens 25 Prozent der stimmberechtigten Anteile an einem deutschen Unternehmen erwirbt. Die Übernahme kann untersagt werden, möglich sind Auflagen. Das betrifft etwa strategisch wichtige Bereiche wie Telekommunikation oder Strom- und Wasserversorgung. Der Kauf von Kuka hatte in Berlin und Brüssel Bedenken hervorgerufen, dass wichtige Zukunftstechnologien von Europa nach Asien abwandern und sensible Kundendaten in fremde Hände geraten könnten.
Übernahme soll 2017 abgeschlossen sein
Midea hat Kuka zu knapp 95 Prozent übernommen, wie nach dem Ende einer Frist am vergangenen Montag mitgeteilt wurde. Mit seinem Angebot von 115 Euro pro Aktie hatte der chinesische Konzern den Augsburger Roboterbauer mit 4,6 Milliarden Euro bewertet. Midea will bis März 2017 die Übernahme abschließen. Kuka mit 12.600 Arbeitsplätzen ist auf Roboter für die Industrie - insbesondere in der Autoproduktion - spezialisiert.
sti/cr (afp, dpa)