Überschwemmungen treffen Südostasien
27. Dezember 2014Mindestens neun Menschen würden in Sri Lanka noch vermisst, teilte das Katastrophenschutzzentrum mit. Fast eine Million Menschen seien durch die Fluten bedroht. Vor allem im Norden und im Osten der Insel im Indischen Ozean stiegen die Pegelstände nach einer Woche Starkregen weiter. Im zentralen Distrikt Badulla, etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, gingen mehrere Erdrutsche ab. Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa reiste in die betroffenen Gebiete.
Auch im Süden Thailands kämpfen die Menschen mit den Unwetter-Folgen - mindestens acht Menschen starben. Insgesamt sind nach Angabe des Katastrophenzentrums fast 1500 Dörfer betroffen.
In Malaysia sind laut der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama die ländlichen Küstenregionen im Osten des Landes betroffen. Örtliche Zeitungen druckten Bilder von Dörfern oder ganzen Ortschaften, die in schlammbraunem Wasser versanken - nur die Dächer waren noch sichtbar.
Versorgungslücken bei Strom und Nahrung
Gesundheitsminister S. Subramaniam erklärte auf seiner Facebook-Seite, die Versorgung mit Essen, Wasser und Strom sei zusammengebrochen. Ärzte und Schwestern seien völlig erschöpft. In den Provinzen Kelantan, Pahang and Terengganu kam es immer wieder zu Stromausfällen, weil der Energieversorger mehr als 1200 Transformatorhäuschen abschaltete, um Kurzschlüsse zu verhindern.
Hilfe kommt nur langsam an, da Schienen und Straßen an vielen Orten unter Wasser stehen. Das Militär flog Hilfsgüter in die Krisengebiete.
Premierminister besucht Katastrophengebiet
Nach Kritik an Premierminister Najib Razak, der trotz der katastrophalen Situation in seinem Land mit US-Präsident Barack Obama auf Hawaii Golf spielte, brach Razak seinen Urlaub ab und traf in Kelantan ein. Er kündigte an, den Opfern zusätzlich umgerechnet rund 140.000 US-Dollar zur Verfügung zu stellen - diese hatten die zögerliche Hilfe der Regierung kritisiert.
In den betroffenen Gebieten kommt es um diese Jahreszeit regelmäßig zu heftigen Monsun-Regenfällen. Sie sind aber nur selten so stark wie diesmal.
chr/qu (dpa, rtr, afp)