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200.000 Bitcoins gefunden

21. März 2014

In virtuellen Geldsäcken, die zuletzt vor drei Jahren angefasst worden waren, haben die Betreiber große Mengen des elektronischen Geldes entdeckt. Gerüchte über die mangelnde Seriosität bekommen damit neue Nahrung.

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Bitcoins. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/AP Photo

Unverhofft sind in elektronischen Geldsäcken 200.000 Bitcoins aufgetaucht, rund 84 Millionen Euro. Das meldeten die Betreiber. Die Geldsäcke seien zuletzt im Juni 2011 benutzt worden.

Der Geldfund kommt zur richtigen Zeit: Die Bitcoin-Börse MtGox war zuletzt in schwere Turbulenzen geraten. Nach eigenen Angaben waren dem Handelsplatz kürzlich rund 750.000 Bitcoins von Kunden und 100.000 eigene verloren gegangen, insgesamt also 850.000 virtuelle Münzen im Wert von 473 Millionen Dollar.

Diebstahl wegen Softwareproblemen

127.000 Nutzer sollen betroffen gewesen sein. Die japanische Justiz und die US-Behörden ermitteln.

Schuld an dem Diebstahl seien Softwareprobleme gewesen, die ein Einfalltor für kriminelle Hacker geboten hätten, so die Betreiber. Die entdeckte Summe trägt nun dazu bei, den Verlust der Bitcoin-Börse deutlich zu verringern, auf 650.000 Münzen.

Ermittlungen in den USA und in Japan

Der Fund nährt nun einmal mehr Gerüchte über die mangelnde Seriosität der Börse, die kürzlich einen Insolvenzantrag stellen musste. Anfang Februar hatte die MtGox den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt.

Betrüger plündern Bitcoin-Börse

Ende Februar hatte die Handelsplattform beim Bezirksgericht in Tokio Gläubigerschutz wegen Zahlungsunfähigkeit beantragt. MtGox sitzt in Tokio und war bislang der größte Tauschplatz für die digitale Währung.

Bitcoins sind eine virtuelle Währung, die es seit dem Jahr 2009 gibt. Ihr Kurs wird durch komplizierte Gleichungen an Computern mit hoher Rechnerleistung berechnet. Das Krypto-Geld lässt sich aber in reale Währungen eintauschen.

Der Wechselkurs unterliegt extremen Schwankungen. Im vergangenen Jahr lag der Kurswert zeitweilig bei rund 1000 Dollar pro Bitcoin.

Bitcoins als "reales" Geld

Vor der digitalen Manipulation der Kurse sind allein Nutzer geschützt, die noch Bitcoins als physisches Geld bunkern. Einzelne Betreiber hatten auch "reale" Bitcoins angeboten, also physisches Geld, mit dem etwa in einem Bezirk in der Deutschen Hauptstadt Berlin gezahlt werden konnte. Diese physisch "anfassbaren" Münzen enthalten im Inneren ein Hologramm, auf dem der Wert der Münze gespeichert ist.

Wegen des Risikos der Geldwäsche waren Bitcoin-Pressern allerdings zuletzt so hohe Auflagen auferlegt worden, dass der weltgrößte Hersteller von physischen Bitcoins, das in den USA ansässige Unternehmen Casascius, Ende vergangenen Jahres die Produktion einstellen musste.

js/ uh (dpa, afp)