30 Jahre unterwegs telefonieren
20. September 2013Am 21. September 1983 bekam der US-Konzern Motorola die Zulassung für ein Gerät mit dem Namen DynaTAC 8000x. Es war das erste kommerziell vertriebene Mobiltelefon der Welt. Seine markante Form machte es zum Design-Klassiker.
Zwar wog das Gerät knapp 800 Gramm und war - ohne Antenne - 25 Zentimeter lang, dafür konnte man mit ihm eine halbe Stunde sprechen und 30 Telefonnummern darin speichern. War der Akku leer, musste er zehn Stunden lang aufgeladen werden.
Das Dynatex war eine Revolution für die mobile Kommunikation. Die bisherigen "Mobiltelefone" waren fest in Autos verbaut gewesen oder mussten wie ein Koffer getragen werden.
Ungeduldige Chefs
Dabei war das Gerät bei Motorola nicht unumstritten. Der Erfinder der Technik des DynaTAC, Martin Cooper, erinnert sich: "Es kostete so viel und dauerte so lange." Die Motorola-Chefs hätten ihm im Nacken gesessen und gefragt, wann sein teures Lieblingsprojekt endlich einmal Geld abwerfen würde. Zwischen dem ersten erfolgreichen Testanruf und dem Beginn des Serienverkaufs vergingen zehn Jahre.
Damals begann eine rasante Entwicklung. Handys wurden immer kleiner und leichter und konnten immer mehr. Motorola ritt auf dieser Welle des Erfolgs und wurde auf Jahre zum weltgrößten Handy-Hersteller. Erst 1998 stieß der finnische Aufsteiger Nokia die Amerikaner vom Thron.
Doch der Mobilfunkmarkt wandelte sich grundlegend: Motorola konnte mit den Entwicklungen, die die heutigen Smartphones hervorgebracht haben, nicht Schritt halten und verkaufte 2011 sein Handygeschäft an Google. Bei den boomenden Computer-Handys geben Samsung und Apple den Ton an.
Heute gibt es weltweit mehr als sechs Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse und mehr als eine Milliarde Smartphones im Markt. Der heute 84-jährige Cooper wurde selbst vom Siegeszug seiner Erfindung überrascht. "Wir wussten, dass eines Tages jeder ein Handy haben würde, aber es war schwer vorstellbar, dass es zu meinen Lebzeiten passieren würde."
de/se (dpa)