36. Max-Ophüls-Preis
8. Januar 2015Die Jugend wird nicht unter sich bleiben. Zwar steht beim Max-Ophüls-Preis traditionell der Filmnachwuchs im Mittelpunkt, doch die Veranstalter haben in diesem Jahr auch zwei Veteranen des Neuen Deutschen Films eingeladen. Die Regisseurin Margarethe von Trotta und der Filmemacher und Fernsehproduzent Hans W. Geißendörfer werden in diesem Jahr in der saarländischen Landeshauptstadt zu Gast sein.
Es ist nicht zuletzt das Aufeinandertreffen verschiedener Generationen von Filmregisseuren, das dem Festival alljährlich seinen Reiz verleiht. Von Trotta und Geißendörfer, aber auch die Schauspieler Devid Striesow und Hannelore Hoger, die in diesem Jahr in der Jury sitzen, werden im Wettbewerb um den begehrten Nachwuchspreis 16 Filme ansehen. Fünf Schweizer, zwei österreichische und neun deutsche Produktionen bewerben sich um die Auszeichnung.
Coming-of-Age-Geschichten und Einblicke in die soziale Realität
Thematisch orientieren sich die jungen Regisseurinnen und Regisseure in diesem Jahr an Sujets, die man als durchaus typisch für den Nachwuchs ansehen kann. Das Schicksal von jungen, gestrandeten Menschen in der Großstadt, Teenager auf Sinnsuche oder das Leben jüngerer Migranten im Europa der Gegenwart sind nur einige Filmthemen.
Den Regisseuren Wolfgang Staudte und Harun Farocki sind während des Festivals zwei Sonderveranstaltungen gewidmet. Von dem kürzlich verstorbenen Farocki, einem der innovativsten deutschen Regisseure auf dem Gebiet des Dokumentar- und Essayfilms, werden drei Filme gezeigt. Der gebürtige Saarbrücker Wolfgang Staudte (1906 - 1984) war zusammen mit Helmut Käutner der wichtigste deutsche Regisseur in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Von Staudte wird der 1960 entstandene Film "Kirmes" aufgeführt, ein frühes Beispiel für den Umgang deutscher Regisseure mit dem Nationalsozialismus.
Insgesamt werden während der sieben Festivaltage 65 Filme gezeigt, viele davon sind Welturaufführungen. 15 Preise im Gesamtwert von rund 110.000 Euro werden verliehen. Die Veranstaltung ist nach dem berühmten deutsch-französischen Regisseur Max Ophüls (1902 - 1957) benannt.
jk/suc (dpa/epd/Festival)