Air Berlin fliegt Ende Oktober nicht mehr
9. Oktober 2017Air Berlin kann aus eigenen Mitteln den Flugbetrieb nur noch bis Monatsende aufrechterhalten. "Ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr im eröffneten Insolvenzverfahren ist nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich", teilte das Unternehmen am Montag in einem Schreiben mit.
Der Flugverkehr der nicht insolventen Tochterfirmen Niki und LG Walter (LGW) werde aber weitergeführt, hieß es. An beiden Firmen ist die Lufthansa interessiert.
Damit bestätigte Air Berlin weitgehend Informationen des Betriebsrats, über die die Nachrichtenagentur Reuters bereits am Freitag berichtet hatte.
Air Berlin ist seit Mitte August pleite. Der Konzern verhandelt noch bis zum 12. Oktober mit Lufthansa und dem britischen Billigflieger Easyjet exklusiv über den Kauf von Teilen der Fluggesellschaft.
Nicht genug Jobs
Zum Stand der Gespräche schreiben Air-Berlin-Vorstandschef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren, Frank Kebekus: "In wenigen Tagen werden wir mehr wissen."
Nach Abschluss der Kaufverträge müsse Air Berlin aus insolvenzrechtlichen Vorgaben "die eigene Geschäftstätigkeit Zug um Zug beenden". Nicht jeder Air-Berlin-Mitarbeiter werde bei den Käufern eine neue Anstellung finden, hieß es weiter. Deshalb sollte sich jeder aktiv auf dem Arbeitsmarkt umschauen.
Mit den Arbeitnehmervertretern seien am Montag Verhandlungen über Sozialpläne begonnen worden. Zudem sollen in dieser Woche Job-Messen mit potenziellen künftige Arbeitgebern in Berlin stattfinden, darunter der Chemiekonzern BASF und die Deutsche Bahn.
Ende September hatte Air Berlin bereits mitgeteilt, ab dem 16. Oktober keine Langstreckenfliege mehr durchzuführen. Viele von Kunden gekaufte Tickets verfallen.
bea/hb (dpa, reuters)