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Al-Sisi rechnet mit Muslimbrüdern ab

6. Mai 2014

Er gilt als beliebt in Ägyptens Bevölkerung und als Favorit für die Präsidentenwahlen. Nun hat Ex-Armeechef al-Sisi deutlich gemacht, dass er weder auf die Unterstützung der Muslimbrüder noch auf die der Armee setzt.

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Abdel Fattah al-Sisi Wahlkampf
Bild: DW/A. Wael

Denn Abdel Fatah al-Sisi will bei einer Wahl zum Präsidenten dafür sorgen, dass die Muslimbrüder keine Rolle mehr in dem Land spielen. Die Bruderschaft sei "am Ende" - und er werde bei einer Übernahme der Präsidentschaft nicht zulassen, dass sie wiederkehre, sagte al-Sisi in seinem ersten TV-Interview, seit er Mitte April seine Kandidatur erklärt hat. Die Ägypter hätten die Ideologie der Gruppe zurückgewiesen. Al-Sisi versicherte gleichzeitig, dass die Armee "keine Rolle dabei spielen wird, Ägypten zu regieren".

Das ägyptische Militär hatte den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli gestürzt. Bei den folgenden Protesten seiner Unterstützer wurden mehr als 1400 Menschen getötet. Mursis Muslimbruderschaft wurde darauf verboten und ihre Anführer festgenommen. In Schnellverfahren wurden mittlerweile hunderte Muslimbrüder zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt.

Der Gegenkandidat - ein Außenseiter

Am 26. und 27. Mai soll in Ägypten ein neuer Präsident gewählt werden: Neben Al-Sisi tritt noch der Linkspolitiker Hamdeen Sabbahi an, der aber als klarer Außenseiter gilt. Al-Sisi hatte für die Kandidatur seine Ämter als Armeechef und Verteidigungsminister niedergelegt.

Viele Ägypter sehnen sich nach Jahren des Umbruchs nach mehr Sicherheit und Stabilität. Sie sehen in dem ehemaligen General einen Garanten dafür. Selbst die ultrareligiösen Salafisten sagten Al-Sisi zwischenzeitlich ihre Unterstützung zu. Der 59-jährige al-Sisi wirbt unter dem Motto "Lang lebe Ägypten" für wirtschaftlichen Aufschwung und den Kampf gegen Terror. Für seinen Kontrahenten Sabbahi ist es bereits das zweite Rennen um die Präsidentschaft. Als Kandidat bei der Wahl 2012 erreichte er nach Mursi und dem ehemaligen Minister des alten Regimes von Husni Mubarak, Ahmed Schafik, lediglich den dritten Platz.

Hamdeen Sabbahi
Der Gegenkandidat Hamdeen SabbahiBild: AFP/Getty Images

ml/se (afp, rtre)