Nach 'Dean' kommt 'Felix'
3. September 2007Honduras bereitet sich auf den Hurrikan "Felix" vor: Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums ist der östliche Teil der Karibikküste des mittelamerikanischen Landes in Alarmbereitschaft versetzt worden. "Felix" hatte zuvor über dem warmen Meerwasser die gefährlichste Kategorie 5 erreicht.
Am Sonntag (2.9.2007) wurden Durchschnittswindgeschwindigkeiten von 270 Kilometer pro Stunde gemessen, in Böen war der Hurrikan noch stärker. Damit ist "Felix" nach "Dean" der zweite sehr starke Hurrikan in der Region innerhalb von zwei Wochen. In Honduras und Nicaragua wurden Erinnerungen an den Wirbelsturm "Mitch" vor neun Jahren wach, damals waren tausende Menschen in den Tod gerissen worden.
Ideale Bedingungen für "Felix"
Noch am 1. September war "Felix" als Tropensturm eingeordnet worden. Hurrikan-Experte Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteomedia erklärte die schnelle Hochstufung zum Wirbelsturm der höchsten Kategorie mit den günstigen Bedingungen. "Es passte einfach alles zusammen: Das Wasser ist sehr warm mit Temperaturen bis nahe 30 Grad und es gibt überhaupt keine störenden Höhenwinde, die den Verstärkungsprozess bremsen könnten."
Hinzu komme, dass "Felix" für einen solchen Wirbelsturm sehr klein sei. "Große Wettersysteme müssen sich erst einmal sammeln und auf ein Zentrum konzentrieren, das brauchte 'Felix' nicht", erläuterte Sävert. "Wenn der Hurrikan nicht noch etwas nach Nordwesten eindreht, droht in Honduras erneut eine Katastrophe", befürchtete der Experte.
Der Sturm bewegte sich in der Nacht zum Montag mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometer auf das mittelamerikanische Belize zu. Gefahr besteht für die gesamte Region von Nicaragua im Süden bis zur mexikanischen Halbinsel Yucatan im Norden. Nach den US-Angaben stellt "Felix" eine Bedrohung für Mittelamerika und die Inseln in der Karibik dar. Auf seinem Weg durch die Karibik streifte "Felix" die Niederländischen Antilleninseln Aruba, Bonaire und Curacao. Dort brachte er sintflutartigen Regen mit sich, entwurzelte Bäume, überflutete Gebäude; vielerorts fiel der Strom aus. Tausende Touristen suchten Zuflucht in ihren Hotels und deckten sich mit Notvorräten ein. Anschließend drehte der Hurrikan wieder aufs offene Meer.
Weiterer Sturm fordert Opfer in Mexiko
Unterdessen sind bei einem heftigen Unwetter im mexikanischen Badeort Acapulco mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Der Tropensturm "Henriette" brachte der Pazifikküste schwere Regenfälle, die Fels- und Erdrutsche auslösten. Dabei wurden am Samstag zwei Häuser zerstört, in denen fünf Kinder und Jugendliche sowie ein Erwachsener tödlich verletzt wurden. Meteorologen erwarten, dass auch dieser Sturm zum Hurrikan hinaufgestuft werden könnte. Es wird befürchtet, dass "Henriette" bis Dienstag die Südspitze der Halbinsel Baja California erreicht. (rri)