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Assad: Das ganze Syrien soll es sein

12. September 2016

Wenige Stunden vor dem Beginn einer geplanten Feuerpause in Syrien hat Präsident Assad seinen Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet bekräftigt. Zur Stunde ist das Land vom Schweigen der Waffen aber noch weit entfernt.

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Syriens Präsident Baschar al-Assad bei seinem Besuch in Daraja, einem Vorort von Damaskus (Foto: picture-alliance/dpa/Sana)
Syriens Präsident Baschar al-Assad (Mitte) bei seinem Besuch in Daraja, einem Vorort von DamaskusBild: picture-alliance/dpa/Sana

"Der syrische Staat ist entschlossen, alle Gebiete von den Terroristen zurückzuerlangen und wieder aufzubauen", hieß es in einer von den staatlichen Medien im Internet veröffentlichten Erklärung von Staatschef Baschar al-Assad. Er äußerte sich demnach während eines Besuchs in Daraja, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus, den die Regierung im vergangenen Monat unter ihre Kontrolle gebracht hatte.

Weiter Luftangriffe und Gefechte in Aleppo

Derweil gehen die Kämpfe in Syrien noch unvermindert weiter. Besonders um die Metropole Aleppo im Norden habe es heftige Gefechte gegeben, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Kampfflugzeuge flogen demnach zahlreiche Angriffe. Auch in der Provinz Idlib und in der Nähe von Damaskus hätten Kampfjets Angriffe geflogen.

Die Feuerpause soll zur Zeit des Sonnenuntergangs am Montagabend (etwa 17.45 Uhr MESZ) in Kraft treten. US-Außenminister John Kerry und der russische Chefdiplomat Sergej Lawrow hatten einen entsprechenden Plan in der Nacht zum Samstag in Genf vorgestellt. Russland ist mit der syrischen Regierung verbündet, die USA unterstützen gemäßigte Rebellengruppen.

Junge Väter tragen ihre kleinen Kinder durch die Trümmer von Aleppo (Foto: Getty Images/AFP/A. Alhalb
Lebenshilfe in AleppoBild: Getty Images/AFP/A. Alhalbi

Das wichtigste Oppositionsbündnis, das Hohe Verhandlungskomitee (HNC), verlangte "Garantien" für die Umsetzung der vereinbarten Waffenruhe. Die Opposition verlange insbesondere von den USA Garantien, da sie die Vereinbarung mit ausgehandelt hätten, sagte HNC-Sprecher Salem al-Muslet. Die Frage sei, ob die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland die Waffenruhe befolgten "und ihre Luftangriffe und ihre Verbrechen stoppen". Außerdem müsse genauer definiert werden, welche Rebellengruppen als "Terroristen" weiter bekämpft würden.

Türkei will mehr als 30 Lastwagen schicken

Am Sonntag hatte die einflussreiche Rebellengruppe Ahrar al-Scham eine Feuerpause bereits abgelehnt. Eine solche Pause würde nur die syrische Regierung stärken, erklärte die islamistische Gruppierung. Gebilligt wurde die Waffenruhe dagegen vom Iran, einem wichtigen Verbündeten Assads, und auch von der libanesischen Hisbollah-Miliz, die auf Seiten der Regierungstruppen kämpft.

Die Türkei kündigte unterdessen an, mehr als 30 Lastwagen mit Hilfsgütern nach Syrien zu schicken. Sobald die für den Abend vereinbarte Waffenruhe greife, würden die Vereinten Nationen (UN) und die türkische Hilfsorganisation Roter Halbmond Lebensmittel, Kinderkleidung und Spielzeug vor allem nach Aleppo bringen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Gebeten zum islamischen Opferfest in Istanbul. Der Rote Halbmond werde zudem versuchen, die Grenzorte Dscharablus und Al-Rai zu erreichen. Ziel sei ein "Frieden erster Klasse", so Erdogan. Die türkische Offensive gegen die IS-Terrormiliz im Norden Syriens werde aber fortgesetzt.

sti/uh (afp, dpa, rtr)