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c/o pop: Musik von Morgen auf dem "Trüffelschwein-Festival"

Philipp Jedicke20. August 2015

Stars und Newcomer drängeln sich auf den Bühnen des Kölner Musikfestivals. Wir zeigen, welche musikalischen Höhepunkte zu erwarten sind, und wer es mit Hilfe der c/o pop zu Ruhm gebracht hat.

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Bühne von Ratatat, Foto: dpa
Bild: c/o pop Festival 2015

Die Besucherzahlen steigen seit Jahren, die Konzerte sind alle so gut wie ausverkauft: Die c/o pop genießt inzwischen den Ruf, ein "Trüffelschwein-Festival" zu sein. In der Kölner Musikwelt ist sie zu einer Institution geworden, die alljährlich im August Musikinteressierte an den Rhein lockt. Dabei entstand sie 2004 aus einer Notsituation heraus: Der Exodus von Institutionen wie dem Musiksender VIVA, des Popmagazins Spex und der Musikmesse Popkomm nach Berlin drohte dem Musikstandort Köln schwer zu schaden. Doch wie die Kölner laut folkloristischer Eigenwerbung so sind, machten sie aus der Not eine Tugend. Norbert Oberhaus und Ralph Christoph, die sich dem "Berlin-Sog" entziehen wollten, gründeten kurzerhand die c/o pop (Cologne on Pop) und verankerten sie mit dem Beisatz "Festival für elektronische Popkultur" zunächst bewusst in der Tradition elektronischer Musik in Köln.

Von Anfang an wurden möglichst viele und auch abseitige Spielstätten mit einbezogen: heruntergekommene Fabrikhallen genauso wie schicke Clubs oder die traditionsreiche Kölner Philharmonie. Auch das Belgische Viertel mit seinen angesagten Ladenlokalen und Kneipen dient seit Jahren am Festivalsamstag unter dem Motto "Chic Belgique" als Spielfläche und Tummelplatz für Bands und Fans. So wurde die c/o pop schon früh zu einem "echten" Stadtfestival wie das Reeperbahnfestival in Hamburg oder das Eurosonic im niederländischen Groningen.

Norbert Oberhaus, Foto: dpa
Norbert Oberhaus ist einer der Gründer der c/o popBild: picture-alliance/dpa/H. Galuschka

Wachsende musikalische Bandbreite

Das Booking bezog schon im ersten Jahr Indie-Bands wie die französischen Phoenix mit ein, und die musikalische Bandbreite der c/o pop erweiterte sich über die Jahre von Elektropop über Funk und Soul bis hin zu New Dub, Neo-Folk und Singer-Songwritern. Die Macher des Festivals hatten auch von Anfang an den Anspruch, neben etablierten internationalen Stars neue Szenen zu entdecken und Newcomern eine Plattform zu bieten. So hatte Jan Delay als 2005 hier einen seiner ersten Auftritte als frisch gebackener Solokünstler, Phoenix spielten kurz vor ihrem internationalen Durchbruch vor knapp 200 Leuten, und auch Maximo Park und Franz Ferdinand wurden von Oberhaus und Co. kurz vor oder während ihrer jeweiligen Senkrechstarts abgegriffen.

Jessica Timm, Pressebeauftragte und Redakteurin der c/o pop betont, dass den Festivalmachern die Förderung der lokalen Szene Nordrhein-Westfalens nach wie vor "extrem wichtig“ sei und sie als eine der zentralen Aufgaben des Festivals sähen. Auch bei der diesjährigen Ausgabe spielen jede Menge interessante Newcomer aus Köln und NRW – nicht nur gratis im Rahmen von Chic Belgique, sondern auch im Vorprogramm bekannterer Bands. Am Donnerstag, den 20. August, treten mit Roosevelt, Von Spar und Woman sogar ausschließlich Kölner Acts im Gloria auf.