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Baumfrosch: Erst ausgestorben, nun wiederentdeckt

22. Januar 2016

In Indien wurde ein Baumfrosch wiederentdeckt, der seit dem 19. Jahrhundert als ausgestorben galt. Er hatte sich gut gut versteckt - denn dort, wo die Forscher ihn zufällig gefunden haben, hätte wohl niemand gesucht.

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Wiederentdeckte Froschart: Frankixalus jerdonii (Foto: picture-alliance/dpa/S.D. Biju).
Bild: picture-alliance/dpa/S.D. Biju

Über ihren Fund eines seltenen Baumfroschs im Norden Indiens berichten die Forscher im Fachblatt "PLOS One".

Seit 137 Jahren ist dies die erste Beobachtung des Tieres - der Frosch galt als ausgestorben. Die bislang zwei bekannten Arten des Baumfrosches liegen seit dem späten 19. Jahrhundert in einem Londoner Museum.

Der indische Biologe Sathyabhama Das Biju sagt nun, dass es sich bei dem neuesten Fund sogar nicht nur um eine eigene Art, sondern um eine eigene Gattung handele. Das Team taufte den Frosch Frankixalus jerdonii. Die Forscher seien zufällig auf ihn gestoßen.

"Es war Nacht, als unser Team laute, ungewöhnliche Rufe von den Bäumen im Dschungel hörte", erzählt Biju. "Als wir am nächsten Morgen an die Stelle zurückkehrten, fanden wir Frösche, die im Regenwasser in Baumhöhlen brüteten."

Das war im Jahr 2007. Die Publikation der Studie hat so lange gedauert, da er und die Wissenschaftler aus dem indischen Pune, Belgien, Sri Lanka und den USA mit einer DNA-Analyse sichergehen wollten, wie der Frosch einzuordnen sei, so Biju.

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Sie hatten ihn in den indischen Bundesstaaten Meghalaya, Nagaland und Manipur gefunden.

Überraschung!

Mit 37 bis 47 Millimetern ist der Baumfrosch recht groß, er hat vorgewölbte Augen und ein abgestumpftes Maul. Bisher scheint er sich erfolgreich vor den Menschen in Baumlöchern in bis zu sechs Metern Höhe versteckt zu haben. Diese Eigenart ist jedoch nicht das einzige, womit Frankixalus jerdonii die Forscher überraschte.

"Ungewöhnlich an dem Tier ist [...] auch, dass die Mutter eine erstaunliche elterliche Fürsorge an den Tag legt. Weil es in den Baumhöhlen nur unzureichend Nahrung gibt, füttert sie die Kaulquappen mit unbefruchteten Eiern", sagte Biju.

Rückblick

Zuerst entdeckt und erforscht wurde der Frosch 1870 vom dem Briten Thomas C. Jerdon. Er brachte zwei Exemplare aus dem indischen Darjeeling mit nach Großbritannien. Seitdem war kein Fund des Frosches mehr von Experten beschrieben worden.

hf/fs (dpa)