Autobauer PSA zieht sich aus dem Iran zurück
5. Juni 2018PSA habe damit begonnen, "seine Aktivitäten in Gemeinschaftsunternehmen im Iran auszusetzen, um das US-Gesetz bis zum 6. August 2018 zu erfüllen", teilte der Opel-Mutterkonzern, zu dem auch die Marken Peugeot und Citroën gehören, in Paris mit.
Der zweitgrößte Automobilhersteller Europas hatte im vergangenen Jahr dank seiner Rückkehr in den Iran den Absatz gesteigert. Zwar machen die Aktivitäten in der Islamischen Republik nach Angaben des Konzerns "weniger als ein Prozent" der Gesamtverkäufe aus, der Iran war aber mit 444.600 verkauften Fahrzeugen im vergangenen Jahr der größte Absatzmarkt für die Gruppe.
PSA: Konzern muss Prognosen nicht ändern
Auf die allgemeine Zielsetzung des Strategieplans sowie die derzeitigen Prognosen habe die Ankündigung dennoch keine Auswirkung, so PSA. Das Unternehmen gab zudem an, in Kontakt mit den US-Behörden zu stehen, um mit Hilfe der französischen Regierung hinsichtlich der Sanktionen eine Ausnahmeregelung zu erwirken.
US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai den Ausstieg seines Landes aus dem 2015 mit dem Iran geschlossenen internationalen Atomabkommen und die Wiedereinsetzung der US-Wirtschaftssanktionen gegen Teheran verkündet. Washington drohte mit Strafmaßnahmen auch gegen alle Unternehmen, die Verbindungen zum Iran unterhalten. Es setzte ihnen eine Frist zwischen 90 und 180 Tagen, um sich aus dem Land zurückzuziehen.
Andere Unterzeichnerstaaten - neben dem Iran sind das China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien - bemühen sich seither um den Erhalt der Vereinbarung. Das Abkommen sieht Einschränkungen beim Atomprogramm des Iran und im Gegenzug die Aufhebung von Sanktionen vor.
hk/kle (dpa, rtr, afp)