Bayer will in Paris in Würde ausscheiden
11. März 2014Bayer Leverkusen steckt in der Krise, daraus macht bei dem Werksclub auch keiner mehr einen Hehl. Ausgerechnet jetzt geht es in der Champions League zum Achtelfinal-Rückspiel zu Paris St. Germain und drei Tage später in der Bundesliga zum FC Bayern München. In beiden Partien dürfte es für die Leverkusener nur um Schadensbegrenzung gehen. "Der Mannschaft fehlt jegliches Selbstvertrauen", bekannte Bayer-Boss Michael Schade vor dem Spiel am Mittwoch (12.03.2014, 20.45 Uhr MEZ) in der französischen Hauptstadt ehrlich. "Und der Glaube, dass man in Paris und München gewinnen könnte, fehlt mir", sagte Schade.
Allerdings fordert er von der Mannschaft nach der 0:4-Blamage im Hinspiel in Paris vollen Einsatz. "Ich erwarte, dass die Spieler alles geben werden, um sich würdig zu verabschieden. Man kann nicht mit der weißen Fahne auf den Platz gehen." Auch für Sportchef Rudi Völler sind die kommenden beiden Partien eine Frage der Ehre: "Wir wollen versuchen, Aufwind für die restliche Saison zu bekommen. Und beweisen, dass wir zu Recht in der Champions League waren."
Keine Wende in Sicht
Das wenig überzeugende 1:1 bei Hannover 96 am letzten Samstag (08.03.2014) markierte nach zuvor fünf Niederlagen in Serie nicht wirklich einen Wendepunkt des noch Bundesliga-Dritten. Dagegen hat sich der Pariser Vorzeigeclub um Superstar Zlatan Ibrahimovic mit einem 3:0-Sieg beim SC Bastia vor dem Duell gegen die Deutschen ordentlich warm geschossen. "Es ist ein Achtelfinale der Champions League, und da müssen wir mit einer gewissen Ernsthaftigkeit reingehen", sagte Bayer-Stürmer Stefan Kießling, der am Aus in der europäischen Königsklasse des Fußballs auch keinen Zweifel hat. "Wir können nicht sagen, wir wollen das 0:4 noch drehen. Da halten uns alle für bescheuert."
Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä steckt vor den beiden Spielen in einer Zwickmühle: Um gegen Paris nicht ein zweites Mal unterzugehen, muss er seine besten Akteure aufbieten, die er drei Tage später in München ebenso braucht. "Wir müssen alles geben für die Spiele, was wir können", verlangt der Finne pflichtgemäß. Als Krisenmanager hat er bisher keinen Ausweg aus der Erfolglosigkeit finden können und deshalb fast verzweifelt angekündigt: "Ich stelle mich auf den Kopf, wenn es den Spielern helfen kann." Neben der Sorge um das abhanden gekommene Selbstbewusstsein seiner Profis plagen ihn noch Personalprobleme: Jens Hegeler fällt lange aus, der Einsatz von Lars Bender ist stark gefährdet.