Ernten planen mit dem Monsun
11. November 2021Mit dem Klimawandel wird der Monsun in Indien immer unberechenbarer. Für die über 100 Millionen Landwirte des Landes ist das ein zunehmendes Problem, denn sie werden künftig verstärkt Hilfe brauchen, um herauszufinden, was sie anbauen und wann sie ernten müssen, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Für Ravi Patidar, einen Bauern aus dem zentralindischen Dorf Janakpur, waren die lokalen Wettervorhersagen nicht ausreichend. Also suchte er Rat im Internet und fand Elena Surovyatkina vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in Deutschland.
Durch die Analyse von Temperaturkurven an nur zwei Referenzpunkten des indischen Subkontinents kann die russische Forscherin das Einsetzen des Monsuns in Zentralindien 40 Tage im Voraus vorhersagen - und das mit einer sehr geringen Fehlerquote.
Doch ihre Vorhersagen erreichen nur einen Bruchteil der Betroffenen und viele Landwirte sind immer noch allein gelassen mit unvorhergesehenen Wetterereignissen. Jetzt arbeiten mehrere Organisationen zusammen, um die Öffentlichkeit zu informieren und so den Landwirten die Möglichkeit zu geben, sich besser vorzubereiten.
Projektitel: Aufbau von Klimakompetenzen: Risikovorhersage und -minimierung
Projektziel: Vorhersage von Beginn und Ende des Südwestmonsuns 40 oder sogar 70 Tage im Voraus.
Projektpartner: Das Projekt zur Monsunvorhersage ist Teil eines EPICC-Projekts, das Risikovorhersagen und Maßnahmen zur Risikominderung in Äthiopien, Brasilien, Indien, Peru und Tansania unterstützt. Elena Surovyatkina arbeitet mit verschiedenen indischen Partnern wie dem India Meteorological Department, dem Indian Institute of Tropical Meteorology, dem National Center for Medium Range Weather Forecasting und der Agricultural University Telangana zusammen. Sie nutzt auch Daten des Weltraumforschungsinstituts der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Projektbudget: Das Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit rund 4,8 Millionen Euro gefördert. Die Arbeit von Elena Surovyatkina am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung wird für 42 Monate finanziert.
Projektzeitraum/Projektlaufzeit: Januar 2018 - Dezember 2021, verlängert bis August 2023
Ein Film von Wolf Gebhardt und Hardik Contractor