"Birdman" räumt bei der Oscar-Verleihung ab
23. Februar 2015Mit "Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" von Regisseur Alejandro G. Iñárritu (Artikelbild) gewann erstmals seit 1999 wieder eine Komödie den Oscar in der Kategorie "Bester Film". Außerdem wurde der Streifen für Regie, für Kamera und für Original-Drehbuch ausgezeichnet. Der Film ist eine bitterböse Satire auf das Showbusiness.
Die bildgewaltige Komödie "Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson, eine deutsche Ko-Produktion, gewann ebenfalls vier Trophäen, allerdings in Nebenkategorien: für das beste Kostümdesign, das Produktionsdesign, das beste Make-up und die beste Filmmusik.
Drei Oscars gingen an das Musikerdrama "Whiplash" von Damien Chazelle. Der 60-jährige J.K. Simmons wurde für seine Rolle als aggressiver Musiklehrer als bester Nebendarsteller geehrt. Weitere Preise gab es für die Tonmischung und den Filmschnitt.
Redmayne und Moore beste Darsteller
Als bester Hauptdarsteller wurde der 33-jährige Brite Eddie Redmayne für seine Darstellung des Physikers Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" ausgezeichnet.
Die Amerikanerin Julianne Moore bekam den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in dem Alzheimer-Drama "Still Alice - Mein Leben ohne Gestern". Die 54-Jährige setzte sich damit gegen Marion Cotillard ("Zwei Tage, eine Nacht"), Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"), Rosamund Pike ("Gone Girl") und Reese Witherspoon ("Der große Trip - Wild") durch.
Beste Nebendarstellerin ist nach Ansicht der Academy Patricia Arquette in ihrer Rolle in "Boyhood“. In dem über zwölf Jahre gedrehten Drama von Richard Linklater spielt die Amerikanerin die Mutter eines heranwachsenden Jungen. Arquette nutzte ihre Dankesrede zu einem emotionalen Aufruf für Frauenrechte.
Snowden auch in Hollywood Thema
In der Kategorie "Dokumentationen" gewann die in Berlin lebende US-Regisseurin Laura Poitras mit "Citizenfour". Die Doku dreht sich um die Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden und die Überwachungsprogramme des US-Geheimdienstes NSA. Die Dokumentation ist eine deutsche Ko-Produktion. Der deutsche Regisseur Wim Wenders ging hingegen auch bei seiner dritten Nominierung leer aus. Er war mit "Das Salz der Erde" über den Fotografen Sebastião Salgado in der Kategorie im Rennen gewesen.
Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt die polnische Produktion "Ida".
Im Vorfeld der Oscar-Verleihung hatte es heftige Kritik daran gegeben, dass nur Menschen mit weißer Hautfarbe für ihre Arbeit nominiert waren waren. Während der Verleihung erinnerte auch Sänger John Legend, der für den besten Filmsong "Glory" im Bürgerrechtsdrama "Selma" ausgezeichnet worden war daran, wie aktuell das Thema Rassismus ist.
chr / cr (dpa, afp)