Björndalen verpasst Olympia-Norm
10. Januar 2018Für Biathlon-Star Ole Einar Björndalen ist der Traum von seinen siebten olympischen Spielen wohl ausgeträumt. Der 43-Jährige belegte beim Weltcup-Rennen über 20 Kilometer in Ruhpolding nach drei Schießfehlern nur den 42. Platz, 4:43,6 Minuten hinter dem Sieger Martin Fourcade aus Frankreich. Björndalen verpasste damit auch die letzte Chance, sich für die Winterspiele in Pyeongchang zu qualifizieren. Es wären die siebten Spiele des Norwegers. Mit achtmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze ist er der erfolgreichste Winter-Olympionike aller Zeiten.
Auf Gnade der Trainer angewiesen
Um doch noch den Sprung ins Olympia-Team der Norweger zu schaffen, hätte der erfolgreichste Biathlet der Welt in seinem 575. Weltcup-Rennen unter die Top Sechs kommen müssen. Mit Blick auf Olympia muss die Biathlon-Legende jetzt auf Gnade hoffen: "Das müssen Sie die Trainer fragen. Da kann ich nichts zu sagen", meinte Björndalen im norwegischen Fernsehen. "Verglichen mit den letzten Rennen gab es viel Positives. Aber eigentlich war das Rennen nach dem dritten Schießen verloren."
Sechs Norweger haben Norm erfüllt
Ursprünglich hatte der Rekordweltmeister und Rekordweltcupsieger bereits nach der Heim-WM 2016 seine Karriere beenden wollen. Doch weil es in Oslo mit den WM-Medaillen 41 bis 44 so gut gelaufen war, kam es zum Rücktritt vom Rücktritt. Doch nun scheint der achtmalige Olympiasieger nicht mehr richtig konkurrenzfähig zu sein. Die Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bö sowie Emil Hegle Svendsen sind für die Winterspiele gesetzt. Auch Lars Helge Birkeland, Henrik L'Abee-Lund und Erlend Bjöntegaard haben die strenge Olympia-Norm der Norweger bereits geknackt. "Es gibt keinen Freifahrtschein für ihn", hatte Norwegens Biathlon-Sportchef Per Arne Botnan vor dem Rennen in Ruhpolding gesagt.
Olympiaticket für Rees
Der Deutsche Roman Rees durfte sich im Gegensatz zu Björndalen als Viertplatzierter über sein Olympiaticket für Pyeongchang freuen. Der 24-Jährige blieb am Schießstand fehlerfrei. "Es ist ein Traum, ich bin superglücklich und fühle mich klasse", sagte Rees.
sn/asz (dpa, sid)