Bundesbank sieht Deutschland auf Kurs

Die deutsche Writschaft ist nach dem Monatsbericht der Bundesbank stark ins ins dritte Quartal gestartet. Ein starker Arbeitsmarkt und ein positives Geschäftsklima stützten die Konjunktur. Zudem hätten die Verbraucher ihre Einkommenserwartungen und Konsumpläne nicht angepasst, heißt es in dem Bericht..

Nach dem starken Jahresauftakt war die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal real um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft.

Weil die Konjunktur in Europa schwächelt und Krisen in der Ukraine und im Irak derzeit Investoren verunsichern, haben Experten reihenweise ihre Wachstumsprognosen für 2014 nach unten korrigiert.

Verhaltener Optimismus

So senkten zuletzt der Bundesverband deutscher Banken und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW in Berlin ihre Erwartungen für den Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um jeweils 0,3 Punkte auf 1,5 Prozent. Die Bundesbank hatte ihre Prognose zuletzt im Juni angepasst und ein Wachstum von 1,9 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im kommenden Jahr vorhergesagt.

Auch sie sieht die überraschend guten Juli-Daten von Sondereffekten überlagert: Zum einen seien die Schulferien in Deutschland in diesem Jahr spät - also schwerpunktmäßig im August - gelegen. Zum anderen war die industrielle Erzeugung im Juli verglichen mit dem Vormonat kräftig um 2,5 Prozent ausgeweitet worden. Die Produktionsausfälle im Juli waren deshalb geringer als in anderen Jahren.

Ferner hält Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die jüngsten Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine gefährliche Weichenstellung. "Es geht nicht mehr nur darum, die Kreditvergabe anzukurbeln, sondern nötigenfalls auch auf direktem Weg Geld in die Wirtschaft zu pumpen", kommentierte Weidmann in einem Interview mit dem Wochenmagazin Der Spiegel.

Die EZB hatte im Kampf gegen Konjunkturflaute und Mini-Inflation Anfang September den Leitzins überraschend auf 0,05 Prozent gesenkt. Zudem wurde ein Programm zum Ankauf von Pfandbriefen und Kreditpakten (Asset Backed Securities/ABS) beschlossen.

js/wen (dpa)