Burkini-Debatte: Ohne Worte
20. August 2016Der Florentiner Imam Izzeddin Elzir hat mit dem Bild einigen Wirbel ausgelöst. Acht bekleidete Nonnen, die am Strand mit dem Wasser spielen – die Welle von Kommentaren hat Facebook dazu veranlasst, die Seite vorübergehend zu sperren.
Viele User beklagten die ungleiche Behandlung der Religionen oder erinnerten an die europäische Bademode vor gerade mal hundert Jahren.
Später schob der Imam dann doch eine Erklärung nach: Er wollte "jenen antworten, die sagen, dass unsere westlichen Werte anders sind im Hinblick auf die Art sich zu kleiden und den Körper zu bedecken". Dem Sender Sky Tg24 sagte Elzir, er habe mit dem Foto der Nonnen darauf hinweisen wollen, dass ein Teil der westlichen Werte dem Christentum entstammt und dass es auch im Christentum Menschen gebe, die sich in der Öffentlichkeit fast vollständig verhüllen.
In Frankreich haben mehrere Gemeinden den Burkini an ihren Stränden verboten. Den Ganzkörperbadeanzug tragen konservative Musliminnen, die sich auch beim Baden verhüllen wollen. Das Verbot war teilweise mit Verweis auf die jüngsten islamistischen Terroranschläge gerechtfertigt worden. Angesichts der Debatte über das Burkini-Verbot in Frankreich hat das italienische Innenministerium einen ähnlichen Schritt in Italien abgelehnt.
rb/qu (afp, facebook)