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Furcht vor Eskalation

23. Oktober 2007

Die USA haben eine diplomatische Offensive gestartet, um eine drohende Invasion türkischer Truppen im nordirakischen Kurdengebiet zu verhindern. Die Furcht vor einer weiteren Destabilisierung des Iraks ist groß.

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Türkischer Soldat in der Nähe der Grenze zum Irak
Türkischer Soldat an der Grenze zum IrakBild: AP

Nach den blutigen Zusammenstößen kurdischer Rebellen und türkischer Truppen haben die USA und Großbritannien die irakische Führung dazu aufgerufen, sofortige Schritte zur Eindämmung der Angriffe kurdischer Rebellen zu unternehmen. Zugleich sagten beide Seiten der Türkei und dem Irak Unterstützung dabei zu, die Gewalt durch die kurdische Arbeiterpartei PKK zu beenden.

Bush sprach am Montag (22.10.2007) mit seinem türkischen Kollegen Abdullah Gül und mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki, wie das Weiße Haus mitteilte. Er habe Gül in einem Telefongespräch zugesichert, dass Washington die irakische Regierung weiter zum Handeln gegen die PKK-Rebellen auffordern werde. In einer Videokonferenz mit Al-Maliki wurde vereinbart, gemeinsam mit der türkischen Regierung die PKK davon abzuhalten, vom Irak aus "Terrorangriffe zu planen oder auszuführen".

Kurden-Präsident Barsani will sich für Frieden einsetzen

Bei Kämpfen zwischen der türkischen Armee und kurdischen Rebellen waren am Wochenende im Grenzgebiet mehr als 40 Menschen getötet worden. Angesichts der Gewalt bereitet die türkische Führung Militäreinsätze auch jenseits der Grenze zum Irak vor.

Der Präsident der irakischen Autonomieregion der Kurden, Massud Barsani, versprach unterdessen US-Außenministerin Condoleezza Rice, sich um eine Beruhigung der Lage zu bemühen. In einer Erklärung der Autonomieregierung hieß es, Barsani habe Rice in einem Telefonat versichert, dass er in diesem Sinne auch auf die in der Türkei verbotene PKK einwirken werde.

Verwirrung um Waffenruhe

US-Außenministerin Condoleezza Rice, Quelle: AP
Fordert Bagdad zum Handeln auf: US-Außenministerin Condoleezza RiceBild: AP

US-Außenministerin Condolezza Rice und ihr britischer Amtskollege David Miliband verurteilten in einer Erklärung die "jüngsten Attacken der PKK-Terroristen". Sie forderten die irakischen Führung und die kurdische Regionalregierung dazu auf, die PKK von weiteren Aktionen abzuhalten.

Unklarheit herrschte über eine von kurdischen Rebellen angekündigte Waffenruhe an der irakisch-türkischen Grenze. Im Irak berichtete Präsident Dschalal Talabani, die PKK habe für Montagabend die einseitige Waffenruhe angekündigt. Kurz darauf verknüpfte die PKK dies jedoch mit der Forderung, die türkische Armee müsse ihre Artillerieüberfälle auf PKK-Stellungen einstellen.

Aus der Region lagen in der Nacht zum Dienstag vorerst keine Berichte vor, ob die Waffenruhe eingehalten wurde. Barsani rief die PKK-Kämpfer auf, sich an die Waffenruhe zu halten und den Irak nicht "in ein Schlachtfeld zu verwandeln".

Erdogan ermahnt Irak

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, Quelle: Ap
Kettenrasseln: der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip ErdoganBild: AP

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan forderte die irakische Regierung in London nachdrücklich auf, den Aktivitäten der PKK im Norden des Landes Einhalt zu gebieten. Andernfalls könne das vom türkischen Parlament erteilte Mandat für einen Militäreinsatz "zu jeder Zeit" ausgeübt werden, sagte Erdogan nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Gordon Brown.

Der irakische Außenminister Hoschiar Sebari erklärte gegenüber seinem türkischen Kollegen Ali Babacan bei einem Treffen in Bagdad zu, dass die PKK die türkische Armee nicht mehr vom Irak aus angreifen werde. (stl/tos)

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