CAS reduziert Scharapowa-Sperre
4. Oktober 2016Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die zweijährige Sperre gegen den russischen Tennis-Star Maria Scharapowa wegen Meldonium-Missbrauchs auf 15 Monate reduziert. Dies gab die oberste Sportgerichtsbarkeit am Dienstag in Lausanne bekannt.
Scharapowa ist somit am 26. April 2017, viereinhalb Wochen vor Beginn der French Open, wieder spielberechtigt. Ursprünglich wäre ihre Sperre erst im Januar 2018 abgegolten. Aufgrund der Sperre hatte die 29-Jährige in dieser Saison das Turnier in Roland Garros, Wimbledon, die US Open sowie die Olympischen Spiele in Rio verpasst.
Scharapowa war am 26. Januar dieses Jahres während der Australian Open in Melbourne positiv auf die seit Jahresbeginn verbotene Substanz getestet worden. Dies hatte sie auf einer Pressekonferenz am 7. März öffentlich gemacht. Rund drei Monate später war die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin und frühere Weltranglistenerste vom Tennis-Weltverband ITF rückwirkend für zwei Jahre gesperrt worden, woraufhin sie fristgerecht Einspruch beim CAS einlegte. Sie hatte argumentiert, nicht vom Verbot gewusst zu haben. Meldonium habe sie seit zehn Jahren als Medikament eingenommen.
Verbot nicht klar genug kommuniziert
In seiner Begründung schrieb der CAS, "dass Frau Scharapowa gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen hat. Obwohl es kein schwerwiegender Fehler war, trägt sie eine Teilschuld, wofür eine Sperre von 15 Monaten angemessen ist." Der CAS erklärte, dass der Weltverband ITF den veränderten Status der Substanz nicht klar genug kommuniziert habe. Zudem legte der CAS positiv aus, dass Scharapowa direkt die Verantwortung übernommen hatte.
Maria Scharapowa reagierte mit großer Erleichterung auf die Verkürzung ihrer Sperre. Nach den härtesten Tagen ihrer Karriere sei nun "einer meiner glücklichsten", wird Scharapowa in einem Statement zitiert. "Es fühlt sich an, als wäre mir etwas, das ich liebe, weggenommen worden und es wird sich sehr gut anfühlen, es zurück zu haben."
Auf das Herz-Kreislauf-Mittel Meldonium, das Durchblutung und Ausdauer fördern soll, waren seit Jahresbeginn weit mehr als 100 Sportler zumeist aus Russland positiv getestet worden.
to/sn (sid, dpa)