CDU gewinnt Sachsen-Wahl
1. September 2014Schlechtestes Wahlergebnis jemals und trotzdem haushoch gewonnen: Die seit der Wende ununterbrochen in Sachsen regierende CDU bleibt nach der Landtagswahl an der Macht. Die Union kommt auf 39,4 Prozent (minus 0,8).
Ministerpräsident Stanislaw Tillich (im Artikelbild mit Frau Veronika) muss sich aber wegen eines Debakels der FDP einen neuen Partner suchen. Die Liberalen büßten 6,2 Prozentpunkte ein und fielen auf 3,8 Prozent zurück. Sie flogen damit wie schon bei der Bundestagswahl 2013 aus der Regierung und aus dem Parlament.
Die AfD schafft es in den Dresdener Landtag
Dafür zog die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) erstmals in einen Landtag ein - und das fast zweistellig. Die erstmals bei einer Landtagswahl in Sachsen angetretene Partei kam auf 9,7 Prozent der Stimmen.
Die NPD, die den ganzen Abend über in den Hochrechnungen bei 5,0 Prozent lag, flog im letzten Moment noch aus dem Parlament. Die rechtsextreme Partei kommt auf 4,95 Prozent (minus 0,7).
Wahlbeteiligung im Keller
Die Linke büßte mit minus 1,7 leicht ein, wurde mit 18,9 Prozent aber erneut zweitstärkste Kraft. Die SPD konnte zwei Punkte auf 12,4 Prozent zulegen. Die Grünen schafften es mit 5,7 Prozent (minus 0,7) wieder in den Landtag. Die Wahlbeteiligung lag bei schlechten 49,2 Prozent.
Als wahrscheinlichste Koalition gilt in Dresden nun ein Bündnis von CDU und SPD, was auch die große Koalition von Kanzlerin Angela Merkel stärken würde. Sachsens Regierungschef Tillich könnte theoretisch auch mit den Grünen regieren. Dafür gäbe es allerdings nur eine hauchdünne Mehrheit. Ein Bündnis mit der AfD hat Tillich öffentlich ausgeschlossen.
Obwohl die CDU ihr schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen in Sachsen erzielte, kann der im Mai 2008 ins Amt gekommene und im Land beliebte Tillich erneut die Regierung bilden. "39 Prozent oder noch ein Stückchen mehr ist ein Superergebnis", zeigte er sich zufrieden.
haz/mak (rtr, dpa, afp)