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Chemie-Nobelpreis für Erbgut-Forscherinnen

7. Oktober 2020

Den Chemie-Nobelpreis erhalten zwei Forscherinnen aus Frankreich und den USA. Jennifer A. Doudna und Emmanuelle Charpentier werden für die Entwicklung von Methoden zur Erbgut-Veränderung ausgezeichnet.

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Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2016 Preisträgerinnen
Jennifer A. Doudna (links) und Emmanuelle Charpentier bei einem Auftritt in Frankfurt am Main 2016 Bild: picture-alliance/dpa/A. Heinl

Wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mitteilte, haben Emmanuelle Charpentier aus Frankreich und Jennifer A. Doudna aus den Vereinigten Staaten maßgeblich die Genschere Crispr-Cas9 entwickelt. Crispr/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die Pflanzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung vererbter Krankheiten wahr werden lassen. Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna hätten eines der schärfsten Werkzeuge der Gentechnologie nutzbar gemacht. Mit ihr könnten Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen mit höchster Präzision verändern, hieß es zur Begründung.

Dotiert sind die Nobelpreise in diesem Jahr pro Kategorie mit zehn Millionen schwedischen Kronen, was umgerechnet rund 950.000 Euro entspricht. Im Vorjahr war es noch eine Million Kronen weniger gewesen.

2019 hatten drei Forscher den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie bekommen: der in Jena geborene US-Amerikaner John Goodenough, der in Großbritannien geborene Stanley Whittingham und der Japaner Akira Yoshino. Der damals 97-jährige Goodenough war der älteste Empfänger eines Nobelpreises überhaupt.

Infografik die meisten Nopelpreise Chemie DE

Der Chemie Nobelpreis ist - wie die anderen wissenschaftlichen Kategorien auch - stark von Männern dominiert. Unter 183 Preisträgern befinden sich nur fünf Frauen (Stand 2019). Das entspricht einem Anteil von 2,7 Prozent.

Hälfte der Preise vergeben

Am Montag und Dienstag waren bereits die Nobelpreise für Medizin und Physik vergeben worden: Dabei wurde dem deutschen Astrophysiker Reinhard Genzel zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Andrea Ghez sowie dem britischen Forscher Roger Penrose für ihre Forschung zu Schwarzen Löchern der Physik-Nobelpreis zuerkannt. Die Auszeichnung für Medizin ging an drei Forscher aus den USA und Großbritannien für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus.

Am Donnerstag folgt der Preis für Literatur, am Freitag der Friedensnobelpreis und am Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.

ust/kle (dpa, afp, Nobelkomittee)